Ich war gestern mit TMB/Valentinos in Baden Baden am LUK Driving Center, habe die 70 Euro fuer die Zusatzversicherung bezahlt und habe einen lehr- und leider auch regenreichen Tag genossen. Gluecklicherweise gab es auch einige Turns mit weitestgehend trockenem Asphalt, so dass man nicht immer nur wie auf rohen Eiern fahren musste.
Metzler wurde durch Michelin als Sponsor und Reifenlieferant ersetzt, zwei Michelinmaennchen haben einen Vortrag am Vormittag gehalten, der auch einiges an Wissenswertem neben vielen anderen redundanten Informationen enthielt.
Die Flotte von geschaetzten 40 S1000RR, K1200R, F800R sowie einer einsamen GS war top in Schuss teils mit weniger als 1000KM auf der Uhr. Bereifung: Michelin PP3, Super Sport und Cup. Cup konnte nicht gefahren werden wegen der Wetterverhaeltnisse.
Eine HP4 war auch vertreten, die wurde aber nur von Meister J.Fuchs bewegt. Juergen Fuchs hat waehrend der 2 Stunden langen Mittagspause (Vorschrift am LUK Drivingcenter an Sonn- und Feiertagen) einen ca. 70-minuetigen Vortrag gehalten, der sehr sehr viel zum insgesamt wirklich tollen Inhalt und zum Ablauf des Gesamtprogrammes beigetragen hat. Die ueblichen Aspekte wie Blickrichtung, Sitzposition und Haltung wurden angesprochen aber auch sehr viel zum Thema Rhythmus in Kurven und wie man durch Verlagerung der Sitzposition und gezieltem Einsatz (oder Nichteinsatz) und Dosierung der Bremse dafuer sorgen kann, dass die Auflageflaeche der Reifen den bestmoeglichen Einsatz von Leistung ermoeglicht.
Die richtige Linie und der richtige Rhythmus erlauben es laut Juergen Fuchs, auf jeder Strecke einem weniger versierten Fahre je nach Laenge der Strecke ca. 10 Sekunden abzunehmen, ohne dass man einen Cent in Fahrwerk, Bremsen oder anderes teure Material investiert. Ich kann das nicht beurteilen, aber was ich gesehen habe, war sein Profil aus dem HP Data Logger, das zeigte, dass der Mann auf dem Ring nur an einer einzigen Stelle sehr zurueckhaltend seine Bremse benutzt hat. Dass er mit Abstand der schnellste Fahrer war muss man nicht extra erwaehnen.
Alles aeusserst beeindruckend, aber das Gehoerte in der Realitaet auf dem Ring umzusetzen, ist fuer einen wenig Geuebten gaenzlich unmoeglich. Wenn man sich auf einen Aspekt, den man verbessern moechte konzentriert und dabei alles andere ausser Acht laesst, dann kann man nach einem Tag von einem Lerneffekt sprechen.
Ich war am Nachmittag sehr sehr satt, hatte mehr ueber meine Fehler gelernt als alles andere und war es zufrieden. Ich habe Einzelkritik erhalten, die mir helfen wird beim naechsten Trip zum AdR die gegebene Zeit auf der Strecke etwas efizienter zu nutzen. Ich freu mich drauf!
Die Teilnahme an den 'Michelin Power Days LuK Driving Center' durchgefuehrt von Valentinos kann ich uneingeschraenkt empfehlen. Ablauf, Organisation, Sicherheit, Instruktion, Team, Verpflegung, Material - alles ausnahmslos sehr gut.
Das gilt fuer Landstrassenfahrer, die - so wie ich und viele andere Teilnehmer gestern - versuchen, mittels dieser und aehnlicher Veranstaltungen ihren Stil, die Fahrsicherheit und die Reservern zu verbessern bzw. zu vergroessern. Fuer Hobbyrennfahrer eher ungeeignet denke ich, aber die kennen die Szene und wissen das sicher viel besser.
Allzeit gute Fahrt
