@ Achim
Danke für den pic. Bodybuilding war nie mein Ding. Ich bewundere aber die Disziplin. Mit Disziplin beim Training habe ich keine Probleme—aber mit Disziplin bei der Diät. Ich komme an keiner deutschen Bäckerei vorbei ohne mindestens ein Stück Kuchen zu kaufen. Und dann hat das Powerlifting noch einen entscheidenen Vorteil: die Ergebnisse sind objektiv. Ich schaue mir beim Militär immer noch ganz gerne BB Competitions an—wir trainieren ja auch Seite an Seite. Aber manchmal frage ich wie die Judges zu ihren Entscheidungen kommen was die Bewertungen angeht. Das gibt es beim Powerlifting nicht—da zählt nur Gewicht und nicht Sympathie.
Heute sind wieder Squats angesagt. Ich trainiere dabei immer mit meiner Frau. Ich komme auf 585 lbs (sechs 45 lbs Scheiben pro Seite) für ein paar Wiederholungen (nach etwa 8 Sätzen Vorbereitung). Das sind etwa 265 Kilo. Im Wettbewerb wären es sicher etwas weniger. Maureen schafft immerhin 275 lbs, also 125kg, sie wiegt auch nur 66kg während die RR bei mir 114kg aushalten muss. Was die „Wehwechen“ angeht: im letzten Jahr hatte ich mit gerissenem Beinmuskel (linker Hamstring) weiter trainiert. Sehr unangenehm bei langen Touren mit der RR. Beide Schultern sind verletzt, die rechte kann nur noch mit einer Prothese instandgesetzt werden (erfolglose OP vor zwei Jahren, man diskutiert alternativ eine Metallkapselung). Mein linkes Knie ist hinüber, meiner linker Bizeps schon seit Jahren abgerissen. Jahrzehntelanges Gewichtheben und ein Job bei dem man ständig körperlich gefordert wird, gingen nicht spurlos an mir vorbei. Trotzdem: Nichts wäre für mich schlimmer als so aussehen wie die, die nie Sport gemacht haben. Ich kann mir ein Leben ohne Training nicht vorstellen auch wenn vieles nicht mehr geht. Ich bin immer noch mindestens an fünf Tagen in der Woche beim Training (mindestens jeweils zwei Stunden, meist mehr). Dazu kommt noch das obligatorische Cardio Training morgens für jeweils eine Stunde. Vor 20 Jahren, und mit 25kg weniger, hatte ich noch an mindestens sechs Tagen jeweils sechs Stunden trainiert (Job).
Also Achim, es gibt keinen Grund einfach so aufzuhören. Das solltest du dir nicht antun. Auch wenn wir keine Wettkämpfe mehr gewinnen, es gibt keinen Grund nicht zu trainieren. Vielleicht wäre Powerlifting ja etwas für dich. Nur ganz aufzuhören sollte niemals eine Alternative sein. Ich hoffe, du hast wenigstens ein schlechtes Gewissen dabei. Du weißt, es gibt “muscle memory.” Also steige wieder ein—der Erfolg lässt dann nicht lange auf sich warten.
Und wer meint, man sollte durch das Leben gehen und dabei jegliche körperliche Anstrengung vermeiden, oder wer Muskelkater als etwas ganz fürchterliches empfindet, der wird das alles natürlich nicht verstehen. Jedem das seine.
Ansonsten gilt diese Aussage von Mark Ripptoe (Google mal den Namen oder schau bei YouTube)
"There are few things written in stone, but one of them is this- If you don't squat, it's because you're a pussy"
