Ausbau Vorderrad

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Re: Ausbau Vorderrad

Beitragvon Bernd Lukas » 11.10.2025, 17:25

@s1000rr69: Ich habe die Bolzen-Situation inspiziert und sehe das genauso wie Du: Der Bolzen hat "fast" den Durchmesser des Rahmendurchbruchs - also legt er sich bei der Biegebelastung an zwei Stellen ("innen" / "außen" oder "vorne" / "hinten") an den Rahmen an und verkantet in gewissem Maße. Eine wirkliche Zugbelastung auf dem sich (in jedem Fall) (wie geringfügig auch immer) biegenden Bolzen liegt also nur auf der äußeren Randfaser an (auf der Gegenseite entsprechend Druckbelastung, so dass der wirklich resultierende Zug überschaubar sein dürfte).
Den Bursig-Ständer kann / soll / muß man ohne Belastung so einjustieren, dass er nicht senkrecht sondern in Fahrtrichtung nach links hängt. Wird das Bike dann angehoben, biegt sich die ganze Konstellation zu einem senkrecht stehenden Bike. Wenn man also die unbelastete Situation etwas mehr nach links justiert, wird das angehobene Bike auch ganz leicht nach links stehen: Dann herrscht in keinem Fall eine nennenswerte Zug- (eher Druck-)belastung auf dem Bolzen bzw. dem Gewinde des Motorgehäuses.
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Re: Ausbau Vorderrad

Beitragvon Duc-BMW » 15.10.2025, 09:48

Hallo,

also ich bin auch Masch.bau-Ing. aber auch ohne diesen theoretischen Background war mir klar, dass derartige Bolzen (bei entsprechender Materialgüte) diese Scherkräfte bzw. Biegemomente ohne Probleme aufnehmen. Für meine MXR habe ich noch keinen Zentralständer aber für meine R9T benutze ich das Teil seit vielen Jahren...absolut problemlos!!!
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Re: Ausbau Vorderrad

Beitragvon HappyABG » 15.10.2025, 10:23

Bernd Lukas hat geschrieben:Eine wirkliche Zugbelastung auf dem sich (in jedem Fall) (wie geringfügig auch immer) biegenden Bolzen liegt also nur auf der äußeren Randfaser an

Also ich geb's auf :(

Es geht mir weder um den Bolzen noch um die Hülse, sondern um das Innengewinde im Motor-/Getriebeblock! Die Kraft auf dieses Gewinde (im übrigen genau eines) greift durch das Gewicht des Motorrads (200 kg) seitlich an, was bei einem Hebelarm von (geschätzt) 20 cm grob (die Abstützung am Bolzen unten vernachlässige ich jetzt mal) zu einer Zugbelastung von 2000 N x 0,2 m = 400 N auf das Innengewinde führt. Entscheidend ist hier nicht die Schraube, die die Hülse (und den Motorblock) im Rahmen hält (10.9), sondern die Schwachstelle ist m.E. besagtes Innengewinde im Motor-/Getriebeblock aus ALU. Im Gegensatz zur Schraube hat das Gewinde selbst aber einen wesentlich geringeren Querschnitt (schon mal vorgerechnete ca. 28 mm²). Multipliziert mit der Anzahl der tragenden Gewindegänge. Es hat schon seinen Grund, weshalb die Schrauben nicht mit dem für die 10.9er-Schrauben zulässigen Drehmoment, sondern eben nur mit 50 Nm angezogen werden dürfen. Das Gewinde ist nur für die notwendige Befestigung des Motors/Getriebes im Rahmen ausgelegt (primär dass die Schraube hält - das Gewicht selbst geht über die Scherbelastung), und nicht für eine zusätzlich Zugbelastung durch das Gewicht des Motorrads am seitlich angebrachten Zentralständer. Allem Anschein nach ist die von BMW berechnete Sicherheit aber wohl so groß, dass diese zusätzliche Belastung abgefangen wird. Ich bin mir ziemlich sicher dass BMW die Verwendung eines Zentralständers nicht freigibt. Und dass bei SBK-Rennen mit BMW--Unterstützung solche auch nicht zum Einsatz kommen.

Aber egal, für mich ist die Diskussion hier jetzt für mich erledigt.
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Re: Ausbau Vorderrad

Beitragvon Meister Lampe » 15.10.2025, 13:36

Da kannst du mal sehen , dass du Technisch kein Plan hast , das Motorrad wird nicht an dem Gewinde hochgezogen , sondern eine Hülse ist daran befestigt , die Hülse liegt konisch am Rahmen und der Bolzen vom Ständer arbeitet auf Abscherung , das sind 10x weniger Krafte auf dein Gewinde , was max. mit 40 N belastet wird und Formschlüssig entkräftet wird ... ;-)

Die schwächste Stelle ist der Bolzen vom Zentralständer , es ist praktisch eine Umlenkung der Kräfte ... ;-)

Gruß Uwe Bild
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