von BMWStocki » 28.06.2024, 13:04
Hallo zusammen,
ich wollte auch mal ein paar Erfahrungswerte dazu beitragen in der Hoffnung, dem ein oder anderen damit bei seiner Entscheidung helfen zu können.
Ich habe seit März diesen Jahres die M1000RR Competition und bin mit ihr nun ca. 1.400km gefahren.
Die Einfahrphase bis zur 1.000er Inspektion verlief unspektakulär. Das Motorrad lief einwandfrei, es gab keine Defekte oder Störungen zu beklagen. Es machte einfach nur Spaß mit ihr zu fahren.
Nun ist sie seit knapp 400km entdrosselt - nach wie vor überhaupt keine Probleme.
Ein Gedanke drängt sich mir aber mehr und mehr auf:
Die M ist ein komplett anderes Motorrad als die S - es sollte einem bewusst sein, was man hier kauft.
Ich setze das Motorrad überwiegend auf der Landstraße ein und fahre vielleicht zwei bis drei Trackdays im Jahr (auf Hobbyniveau).
Mittlerweile bin ich aber immer mehr der Überzeugung, dass für diese Einsatzzwecke eine gut ausgestattete S1000RR die bessere Wahl gewesen wäre.
Warum? Das möchte ich beispielhaft etwas genauer beschreiben:
Die M ist einfach bretthart. Auf der Landstraße vermisse ich besonders das semiaktive Fahrwerk der S, welche ich vorher gefahren bin. Auch, wenn das konventionelle Fahrwerk der M auf der Strecke besser funktionieren mag bin ich jedoch der Meinung, dass für den ambitionierten Hobbypiloten auch das semiaktive Fahrwerk der S absolut ausreichend ist.
Generell bin ich auch durchaus ein Freund von technischen Features, sodass ich beispielsweise ein RDK System als durchaus praktisch ansehe - fehlt bei der M jedoch komplett.
Auch ein Notrufsystem finde ich eine super Idee an einem Motorrad, aber auch das gibt es bei der M nicht.
Mittlerweile finde ich es etwas schade, dass die M so "mager" ausgestattet ist - wenn man jedoch bedenkt, dass sie ein Homologationsmodell für den Rennsport darstellt, ist das eigentlich ganz logisch.
Grundsätzlich lässt sich aus meiner Sicht sagen, die M ist ein hervorragend funktionierendes Motorrad, aber einfach in allen Belangen extrem.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich heute nicht anders entscheiden würde, wenn mir das so bewusst gewesen wäre.
Ich werde meine M aus diesem Grund nicht verkaufen, möchte hier aber jedem den Tipp geben genau abzuwägen, wie und wo er sein Motorrad später einsetzen möchte.
Was mit bei der M jedoch besonders positiv aufgefallen ist:
- sehr schöne Leistungsentfaltung
- super handlich, Linien lassen sich toll korrigieren
- mit der hohen M-Sitzbank ist der Kniewinkel recht angenehm
- Kennzeichenhalter und Spiegel sind sehr einfach zu demontieren (wirklich durchdacht)
- Geräuschniveau (im Vergleich zu meiner Panigale kann ich auch mal durch die Ortschaft rollen ohne ein Kopfschütteln zu sehen)
- Wechsel des Hinterrades ist durch die Positionierung der Bremse unten sehr einfach
- bin noch nie so sorglos durch die Gegend gefahren
Schöne Grüße,
Lukas