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Fahrwerk - richtig verstehen?!

BeitragVerfasst: 27.06.2014, 09:48
von Seven
Hi zusammen,

dank Emils Hilfe habe ich mich jetzt mal etwas mehr mit dem Fahrwerk beschäftigt und mich nochmal eingelesen, um Verständnis oder Denkfehler meinerseits zu eliminieren habe ich das ganze mal so wie ich es anhand der Anleitung verstanden habe aufgeschrieben, und würde nun gerne wissen ob das so auch stimmt scratch

Handbuch Seite 46-53 https://www.dropbox.com/s/jmk5w265vfmf66i/S_0524_RM_0812_S1000RR_00.pdf
Zugstufe -> ist für das ausfedern Verantwortlich -> 1 geringe - 10 hohe Ausfedergeschwindigkeit
Die Zugstufe wird vorne oben eingestellt und hinten unten.
Druckstufe -> ist für das einfedern Verantwortlich -> 1 weiches einfedern - 10 hartes einfedern
Die Druckstufe wird vorne unten eingestellt und hinten oben (low speed innen, high speed außen)

Federvorspannung:
Vorne Richtung A (Anleitung Seite 47 / nach rechts rein drehen) -> höhere Vorspannung
Gabel federt bei gleicher Belastung weniger tief ein (im Vergleich zum unbelastetem Zustand)
Vorne Richtung B (Anleitung Seite 47 / nach links rein drehen) -> weniger Vorspannung
Bsp. Wenn die Einfedertiefe zwischen belastet und unbelastet kleiner ist als im Handbuch beschrieben ( 10..15mm) muss in Richtung B raus-gedreht werden.

Hinten Richtung A (Seite 48 / nach links drehen) -> weniger Vorspannung
Gabel federt bei gleicher Belastung weniger tief ein (im Vergleich zum unbelastetem Zustand)
Hinten Richtung B (Seite48 / nach rechts drehen) -> mehr Vorspannung

Re: Fahrwerk - richtig verstehen?!

BeitragVerfasst: 27.06.2014, 11:40
von saber-rider1
Hier gibt es ein wunderbares "HowTo" von 1000PS zu dem Thema: http://www.youtube.com/watch?v=08Il1N6RAAo

Re: Fahrwerk - richtig verstehen?!

BeitragVerfasst: 27.06.2014, 12:30
von Semskij
Nicht schlecht...

Gesendet von meinem SM-G900F mit Tapatalk

Re: Fahrwerk - richtig verstehen?!

BeitragVerfasst: 27.06.2014, 16:02
von Serpel
Seven hat geschrieben:Zugstufe -> ist für das ausfedern Verantwortlich -> 1 geringe - 10 hohe Ausfedergeschwindigkeit

Moin Seven,

so weit ich das beurteile, heißt "1" geringe Zugstufendämpfung, also hohe Ausfedergeschwindigkeit.

Gruß
Serpel

Re: Fahrwerk - richtig verstehen?!

BeitragVerfasst: 27.06.2014, 16:06
von scaltbrok
Das ist ja alles noch einfach. Das schwere ist ja wenn ich ein problem mit dem fahrwerk feststelle. Zb pumpendes hinterrad. Ja, was mach ich jetzt?

Re: Fahrwerk - richtig verstehen?!

BeitragVerfasst: 27.06.2014, 16:47
von Seven
Serpel hat geschrieben:
Seven hat geschrieben:Zugstufe -> ist für das ausfedern Verantwortlich -> 1 geringe - 10 hohe Ausfedergeschwindigkeit

Moin Seven,

so weit ich das beurteile, heißt "1" geringe Zugstufendämpfung, also hohe Ausfedergeschwindigkeit.

Gruß
Serpel


Nach dem Video das saber-rider1 gepostet hat (danke an der stelle) war ich mir unsicher und bin bei erneutem lesen auch eher der Meinung das Zugstufe auf 1 schnelles ausfedern bedeutet.

Re: Fahrwerk - richtig verstehen?!

BeitragVerfasst: 27.06.2014, 17:04
von HP2´le
scratch Laut Bedienungsanleitung:
Zur Erhöhung der Dämpfung Einstellschraube mit Bordwerkzeug so drehen, dass die Markierung auf einen grösseren Skalenwert zeigt

Gruß Gerhard

Re: Fahrwerk - richtig verstehen?!

BeitragVerfasst: 27.06.2014, 17:38
von DrJones
Ich glaub man kann's auch anders rum erklären:
Dämpfung heisst ja, dass etwas gebremst wird (in diesem Fall der Öldurchfluss). Höhere Dämpfung heisst also, dass langsamer aus- und auch eingefedert wird, da der Durchfluss "begrenzt" wird. Und weil das über Schrauben gelöst wird müsste das heissen, dass reindrehen die Dämpfung erhöht (da man den Querschnitt zu macht).
Habe keine RR, daher weiss ich auch nicht welche Zahl auf und zu ist, aber beim drehen müsste man das recht gut sehen.

Re: Fahrwerk - richtig verstehen?!

BeitragVerfasst: 27.06.2014, 19:22
von Seven
Seven hat geschrieben:
Serpel hat geschrieben:
Seven hat geschrieben:Zugstufe -> ist für das ausfedern Verantwortlich -> 1 geringe - 10 hohe Ausfedergeschwindigkeit

Moin Seven,

so weit ich das beurteile, heißt "1" geringe Zugstufendämpfung, also hohe Ausfedergeschwindigkeit.

Gruß
Serpel


Nach dem Video das saber-rider1 gepostet hat (danke an der stelle) war ich mir unsicher und bin bei erneutem lesen auch eher der Meinung das Zugstufe auf 1 schnelles ausfedern bedeutet.


Hab es jetzt mal im stand hinten mit 1 und 10 versucht, dem ansprechverhalten nach muss 10 schnelles ausfedern sein und 1 langsames

Re: Fahrwerk - richtig verstehen?!

BeitragVerfasst: 27.06.2014, 23:41
von kInGpIn-RR
HP2´le hat geschrieben:scratch Laut Bedienungsanleitung:
Zur Erhöhung der Dämpfung Einstellschraube mit Bordwerkzeug so drehen, dass die Markierung auf einen grösseren Skalenwert zeigt

Gruß Gerhard


Das ist eigentlich relativ einfach:
Mehr Dämpfung (Feder gedämpft) = Härter
Weniger Dämpfung (Feder ungedämpft) = Weicher

Also je höher die Markierung auf dem Skalenwert, desto härter wird das Fahrwerk. Wenn die Zugstufe bei der RR nun auf 1 steht, dann ist der Öldurchfluss in der Feder hoch, d.h. die Bewegung wird nicht gedämpft. Das Fahrwerk federt also auf unebener Fahrbahn schnell aus (weich). Ist die Zugstufe dagegen auf 10 gedreht, dann ist der Öldurchfluss in der Feder niedrig, die Bewegung wird gedämpft (hart).

Beim Ausprobieren sollte man jedoch gut aufpassen und alles immer nur im "guten Verhältnis" testen: Dreht man nämlich im Extremfall die Zugstufe komplett zu (10) und die Druckstufe (high/low) komplett auf (1), dann kann es passieren, dass das Hinterrad auf holpriger Strecke nicht so schnell ausfedern kann, wie es einfedert, d.h. mit jeder Bodenwelle federt das Federbein weiter ein und man kommt im schlechtesten Fall irgendwann "on block", hat keine Federwirkung mehr und sitzt nach der nächsten Bodenwelle neben dem Motorrad. Gleiches gilt natürlich auch für das Vorderrad, nur dann wird man's halt beim Bremsen merken...

In der PS gab es mal ein Fahrwerks-Special wo die RR netterweise als Beispiel gedient hat. Den lohnt es wirklich zu lesen:
http://www.motorradonline.de/fahrwerk/f ... ung/396688

Re: Fahrwerk - richtig verstehen?!

BeitragVerfasst: 28.06.2014, 10:40
von Seven
kInGpIn-RR hat geschrieben:
HP2´le hat geschrieben:scratch Laut Bedienungsanleitung:
Zur Erhöhung der Dämpfung Einstellschraube mit Bordwerkzeug so drehen, dass die Markierung auf einen grösseren Skalenwert zeigt

Gruß Gerhard


Das ist eigentlich relativ einfach:
Mehr Dämpfung (Feder gedämpft) = Härter
Weniger Dämpfung (Feder ungedämpft) = Weicher

Also je höher die Markierung auf dem Skalenwert, desto härter wird das Fahrwerk. Wenn die Zugstufe bei der RR nun auf 1 steht, dann ist der Öldurchfluss in der Feder hoch, d.h. die Bewegung wird nicht gedämpft. Das Fahrwerk federt also auf unebener Fahrbahn schnell aus (weich). Ist die Zugstufe dagegen auf 10 gedreht, dann ist der Öldurchfluss in der Feder niedrig, die Bewegung wird gedämpft (hart).

Beim Ausprobieren sollte man jedoch gut aufpassen und alles immer nur im "guten Verhältnis" testen: Dreht man nämlich im Extremfall die Zugstufe komplett zu (10) und die Druckstufe (high/low) komplett auf (1), dann kann es passieren, dass das Hinterrad auf holpriger Strecke nicht so schnell ausfedern kann, wie es einfedert, d.h. mit jeder Bodenwelle federt das Federbein weiter ein und man kommt im schlechtesten Fall irgendwann "on block", hat keine Federwirkung mehr und sitzt nach der nächsten Bodenwelle neben dem Motorrad. Gleiches gilt natürlich auch für das Vorderrad, nur dann wird man's halt beim Bremsen merken...

In der PS gab es mal ein Fahrwerks-Special wo die RR netterweise als Beispiel gedient hat. Den lohnt es wirklich zu lesen:
http://www.motorradonline.de/fahrwerk/f ... ung/396688


Danke für den Link das hatte ich mir auch schon angeschaut, was mich irritiert ist folgendes.

Ich habe jetzt einfach mal im Stand drauf gesetzt und die Federung belastet und entlastet, dabei federt sie bei Dämpfung high & low auf 1 und zugstufe 1 merklich ein und aus, wenn ich nun nur die Zugstufe auf 10 Stelle (Dämpfung high und low bleiben auf 1) ist sie fast star. Woran liegt das? ( ich hab extra extreme werte genommen um das Ansprechverhalten besser zu merken ). Die Zugstufe dürfte ja eigentlich nur das ausfedern beeinflussen, aber ich bekomme sie kaum noch eingefedert und vorrausgesetzt 10 bedeutet langsames Ausfedern müsste die Federbewegung ja noch besser wahrnehmbar sein?!

Re: Fahrwerk - richtig verstehen?!

BeitragVerfasst: 28.06.2014, 11:09
von kInGpIn-RR
Hmm...das klingt erstmal komisch. Bei so gegensätzlichen Einstellungen beeinflusst die Zugstufe sicherlich auch etwas die Druckstufe, jedoch sicherlich nicht in dem von Dir beschriebenem Maße. Aber man muss auch bedenken, dass während der Fahrt ganz andere Kräfte wirken als wenn man sich mal drauf setzt und ein wenig wippt. Ich denke also während der Fahrt werden sich die Einstellungen schon viel deutlicher bemerkbar machen. Aber teste das mit so extremen Einstellungen nur ganz vorsichtig. Ich persönlich nehme am Federbein schon Veränderungen von ein bis zwei Klicks wahr. Du solltest es also erstmal mit drei bis vier Klicks Veränderung zu Deinem ursprünglichen Setup probieren.

Dann noch eine ganz blöde Frage: Bist Du Dir sicher, dass Du Dich nicht mit den Einstellungen vertan hast? Die Zugstufe lässt sich am unteren Ende des Federbeins einstellen (von der rechten Seite der Maschine), Druckstufe High und Low sind beide von der linken Seite der Maschine einzustellen (einmal mit dem Zündkerzenschlüssel und einmal mit dem Schraubenzieher). Das ist nicht wie bei einer Big Piston, wo sich Zug- und Druckstufe von einer Seite einstellen lassen... :-)

Re: Fahrwerk - richtig verstehen?!

BeitragVerfasst: 28.06.2014, 11:37
von Seven
kInGpIn-RR hat geschrieben:Hmm...das klingt erstmal komisch. Bei so gegensätzlichen Einstellungen beeinflusst die Zugstufe sicherlich auch etwas die Druckstufe, jedoch sicherlich nicht in dem von Dir beschriebenem Maße. Aber man muss auch bedenken, dass während der Fahrt ganz andere Kräfte wirken als wenn man sich mal drauf setzt und ein wenig wippt. Ich denke also während der Fahrt werden sich die Einstellungen schon viel deutlicher bemerkbar machen. Aber teste das mit so extremen Einstellungen nur ganz vorsichtig. Ich persönlich nehme am Federbein schon Veränderungen von ein bis zwei Klicks wahr. Du solltest es also erstmal mit drei bis vier Klicks Veränderung zu Deinem ursprünglichen Setup probieren.

Dann noch eine ganz blöde Frage: Bist Du Dir sicher, dass Du Dich nicht mit den Einstellungen vertan hast? Die Zugstufe lässt sich am unteren Ende des Federbeins einstellen (von der rechten Seite der Maschine), Druckstufe High und Low sind beide von der linken Seite der Maschine einzustellen (einmal mit dem Zündkerzenschlüssel und einmal mit dem Schraubenzieher). Das ist nicht wie bei einer Big Piston, wo sich Zug- und Druckstufe von einer Seite einstellen lassen... :-)



Die extremen Einstellungen mache ich nur um zu prüfen ob mein Verständnis der Theorie richtig ist, ohne die richtig zu verstehen nutzt das beste popometer nichts wenn ich Ziel A erreichen will aber B drehe ;)
Ja ich habe beim hinteren Gabelbein unten rechts von 1 auf 10 gestellt.

Re: Fahrwerk - richtig verstehen?!

BeitragVerfasst: 28.06.2014, 12:10
von kInGpIn-RR
Seven hat geschrieben:
Die extremen Einstellungen mache ich nur um zu prüfen ob mein Verständnis der Theorie richtig ist, ohne die richtig zu verstehen nutzt das beste popometer nichts wenn ich Ziel A erreichen will aber B drehe ;)
Ja ich habe beim hinteren Gabelbein unten rechts von 1 auf 10 gestellt.


Prinzipiell auch die richtige Herangehensweise! Nur dann musst Du auch "richtig" testen. Unterschiedliche Bremsbeläge testest Du ja auch nicht, indem Du die Bremse zu machst und dann versuchst den Reifen mit der Hand zu drehen. Falls doch, dann würde ich Dir welche aus Birkenholz empfehlen: Die haben das beste Preis-/Leistungsverhältnis, riechen gut wenn sie warm werden und den Unterschied zu Brembo oder Carbone Lorraine merkst Du gar nicht... ;-)

Was ist eigentlich Ziel der Aktion? Reines Verständnis oder bist Du unzufrieden mit Deinen aktuellen Einstellungen?

Re: Fahrwerk - richtig verstehen?!

BeitragVerfasst: 28.06.2014, 12:38
von Seven
kInGpIn-RR hat geschrieben:
Seven hat geschrieben:
Die extremen Einstellungen mache ich nur um zu prüfen ob mein Verständnis der Theorie richtig ist, ohne die richtig zu verstehen nutzt das beste popometer nichts wenn ich Ziel A erreichen will aber B drehe ;)
Ja ich habe beim hinteren Gabelbein unten rechts von 1 auf 10 gestellt.


Prinzipiell auch die richtige Herangehensweise! Nur dann musst Du auch "richtig" testen. Unterschiedliche Bremsbeläge testest Du ja auch nicht, indem Du die Bremse zu machst und dann versuchst den Reifen mit der Hand zu drehen. Falls doch, dann würde ich Dir welche aus Birkenholz empfehlen: Die haben das beste Preis-/Leistungsverhältnis, riechen gut wenn sie warm werden und den Unterschied zu Brembo oder Carbone Lorraine merkst Du gar nicht... ;-)

Was ist eigentlich Ziel der Aktion? Reines Verständnis oder bist Du unzufrieden mit Deinen aktuellen Einstellungen?


Vorrangig erst mal das ganze zu verstehen, Emil hat mir was die Klicks angeht eine sehr schöne Basis eingestellt, allerdings möchte ich noch die Federvorspannung richtig anpassen (dazu nutze ich den regnerischen Tag heute). Auf lange Sicht steht für mich verbessern des Fahrkönnens im Vordergrund und dazu gehört finde ich auch das man sein Fahrwerk zumindest im groben anpassen kann wenn der popometer sagt dass das ein oder andere noch nicht "perfekt" ist... und dazu ist erst mal ein Verständnis der Theorie erforderlich.