cpu hat geschrieben:Mich würden sehr deine Eindrücke von RR im Vergleich zur 1299S interessieren.
Salü CPU
Tja, ganz sachlich lässt sich das schwer angehen... beide Konzepte haben ihre Vorteile. Emotionaler auf der Landstrasse ist für mich ganz klar der L-Twin der Ducati, ob nun Monster oder Panigale. Auf der Renne ist der Inline-Fourebenso ebenso klar einfacher zu beherrschen, zumindest für einen R4Fun-Treiber, der keine MotoGP-Karriere mehr anstrebt in diesem Leben.
Aber um konkret auf deine Kriterien einzugehen: Bist du die 1199 oder die 1299 gefahren? Der Unterschied ist beträchtlich, was die Leistungsentfaltung im unteren Drehzahlbereich, Hitzeentwicklung und Komfort angeht (in der S-Version mit semiaktivem Fahrwerk). Die 1199 hätte ich für den gemischten Betrieb nie gekauft (unkomfortabel, unterum tote Hose im Serientrimm, enorme Hitze, die nur bei abgeschlossener Familienplanung ertragen werden sollte).
Ich fahre die 1299S auf LS und Kringel, allerdings mit einem Mapping von Tuneboy, welches die Auspuffklappe und den Closed Loop Bereich elimiert. Der Antritt unten rum ist enorm. Das Fahren mit dem Zweizylinder braucht aber einiges an Eingewöhnung. Bei 11500rpm ist Schluss, man kann die Gänge nicht so ausdrehen, wie es bei der S1RR möglich ist. Im ersten Gang sind das gut 30km/h weniger. Das Drehmoment, dass bereits bei 4000rpm zur Verfügung steht, ist aber beträchtlich.
Um sich an die andere Leistungschrakteristik zu gewöhnen, braucht es deutlich mehr als ein, zwei Turns.
Auf der LS ist das Bike unter 3000rpm ruppig (lässt sich allerdings auch mit einem geeigneten Mapping deutlich verbessern), bietet aber ab 3500rpm kräftigen Schub.
Zum Windschutz: Ich fahre die hohe DP-Performance Scheibe. Da ist der Windschutz top.
Was mir an der Pani sehr gut gefällt: Fahrwerk out of the Box. Lässt sich wie ein Fahrrad bewegen. Sehr spielerisch, sehr enge Kurvenradien möglich, Sitzposition für die Renne mit meinen knapp 180cm optimal. Top-Elektronik. Top-Leistung. Top-Sound (wenn man ihn mag

). Top-Bremse. Niedriges Gewicht. Viel Gefühl für das Vorderrad. Und natürlich die Optik.
Was mir nicht gefällt: Enorme Wheely-Neigung, die sich zwar durch die Elektronik einbremsen lässt, aber dann verschenkt man viel Leistung. Instabilität beim harten Beschleunigen auf Geraden.
Was mir an der BMW sehr gut gefällt: Sehr kräftiger, aber viel linearerer Motor, viel berechenbarer am Gas. Top-Bremse. Top-Elektronik. Stabileres Fahrwerk beim Beschleunigen auf der Gerade.
Was mir (im Serientrimm) weniger gefällt: Deutlich schwerfälliger in Wechselkurven, zu wenig Vorderrad orientiert, weniger stabil auf der Bremse.
Die Negativ-Punkte haben einige Kollegen aber mit relativ wenig Aufwand beseitigt und ich bin sicher, dass ich aus der RR ein tolles Trackbike machen kann, zumal ich wie gesagt nicht ansatzweise auf IDM-Niveau unterwegs sein muss.