Hobbit hat geschrieben:Übrigens bin ich gar kein Fan von der Anbringung der Ölerkanüle am Ritzel und über dem Ritzel geht eigentlich gar nicht. Das Öl auf die rotierende Kette zu tropfen ist technisch sehr schlecht. Das Öl ist träge die Kette extrem schnell. Das Öl wird von der Kette zersprengt und verteilt sich nur zum Teil auf und viel wichtiger unter die Kettenrollen.
Hallo Heiko !
Seit nun etwas mehr als 25 Jahren - seit die Fam. Dunn den Scottoiler importiert verbaue ich an meinen
und den Moppeds meiner Freunde/Bekannten Kettenölersysteme. Unter anderem auch ab + an den CLS.
Nun hab ich ja gar nichts gegen dein unbestritten gutes System, aber bitte woher kommt denn deine Meinung
das es über dem Ritzel nicht funktioniert ? Wieviel Km "Erfahrung" mit dieser Montagevariante hast du denn ?
Ich habs mal grob für uns überschlagen - ca. 30 div. Fahrzeuge laufen seit etwa 5 Jahren damit a´ na sagen wir mal
niedrig gerechnet 5.000 Km/Jahr entspricht dies rund einer 3/4 Million Km. Bisher ohne jede Beanstandung
(wenn richtig eingestellt - d.h. rund einen Tropfen alle 90 Sec.) bei Regen und bei Sonnenschein.
Bisher ist mir von den Nutzern auch kein Kettenwechsel bei weniger als 60.000 Km bekannt geworden.
Die Verschmutzung von Ritzel + Felge halten sich auch im gleichen Rahmen wie bei der Montage am Kettenblatt.
D.h. - ein Wisch + die Felge ist wieder sauber.
Herausgestellt hat sich auch, das über einen langen Zeitraum auch bei Temperaturschwankungen bzw. Regen immer noch
genügend Öl auf den Kettenrollen verbleibt, sodass eine häufige Verstellung der Tropfmenge gar nicht notwendig ist.
Die meisten "Kettenölerneulinge" stellen Anfangs noch häufig die Tropfmenge ein, nach spätestens einer Saison
gibt sich das dann von alleine wenn eine für das jeweilige Mopped passende Grundeinstellung gefunden ist.
Und trotzdem - s.o. - halten die Ketten "ewig".
Und - einen Riesen Vorteil hat diese Montagemethode: Wer es einmal erlebt hat, dass z.B. beim putzen des Moppeds oder in der Werkstatt beim Reifenwechsel / Inspektion
das Endstück des Tropfschlauchs seitlich verdreht wurde, somit das Tropföl lustig auf der Flanke des Hinterradreifens
verteilt wird, der wird zu Fan der Ritzelmontage.
Glaub mir mal, wir sind alle nur Menschen und dieses verdrehen passiert häufiger als man vermuten würde.
Zweiter Schwachpunkt bei den meisten Ölern ist die Schlauchverlegung um den Schwingendrehpunkt herum.
Dies ist oft nur mit heftigem Montageaufwand möglich und wenn man vor der Schwinge nach hinten geht wird
der Tropfschlauch bei jedem einfedern stark auf Biegung beansprucht, das ist auch nicht das "gelbe vom Ei", gelle ?
Zudem ist (für mich) auch die Optik ein relevanter Punkt. Dieser ganze Montageplunder für die Befestigung an
der Schwinge mittels Klebepads, Kabelbindern usw. - jeder Hersteller hat ja da was anderes - ist nicht sehr
ansprechend und oft hält es auch nicht dauerhaft weil permanent mit Öl + bei Regen mit Wasser benässt.
Hobbit hat geschrieben:Bei so einer Montage über der Kette, sorry wenn ich das so hart ausdrücke, merkt man auch den Unterschied zwischen einem gesteuerten Öler und einer Ölschleuder nicht.
Dann solltest du aber auch nicht die McCoi-Ölergemeinde unerwähnt lassen, die treiben es mit den
automatischen Einstellungen wirklich auf die Spitze und machen ein regelrechtes Hobby daraus.
siehe:
http://www.mccoi-forum.de/index.phpAuch aus dem Ketteschmieren lässt sich so eine Wisssenschaft machen,
Gruß
Hansemann