von reliant » 09.06.2012, 15:38
Guten Tag,
nach meiner ersten S 1000 RR (Auslieferung: 26. April 2010, Kilometer zuletzt: 17.073) fahre ich nun die zweite Maschine (Auslieferung: 06. März 2012, Kilometer aktuell: 3.240).
Beide Motorräder sind identisch ausgestattet (ABS/DTC, Schaltautomat, Akrapovic-Auspuff, Metzeler Racetec K3).
Neben der BMW fahre ich auch noch eine Honda CB 1000 RA / SC60 (Modelljahr 2009, Bridgestone Battlax BT-016, Kilometer aktuell: 9.296).
Die Honda stellt in diesem Kontext die Referenz bzgl. Verarbeitungsqualität und Mängelfreiheit dar (hier: 100%).
Gemessen daran erreichte die 2010er S1RR über alles gemittelt 85% und die 2012er liegt bei 95%.
Natürlich werden diese subjektiven Zahlen Widerspruch provozieren,
aber allein schon das Einlegen des Leerlaufs bei der Honda ist gefühlte Maschinenbaukunst.
Die erste S1RR hatte aber bereits sehr wenig greifbare Defekte, erwähnenswert höchstens die
„Kupplungszugfeder“ (wahrscheinlich blamiere ich mich mit dieser Bezeichnung), die immer wieder rausgesprungen ist.
Das Motorrad hat mich nie im Stich gelassen, auch wenn ich es wüst getreten und sehr nachlässig gepflegt habe
(außer Scheinwerfer und Frontscheibe nichts gewaschen, nur Ölstand und Bremsen kontrolliert, Kette und Reifen gewartet).
An der zweiten S1RR erkenne ich deutliche Fortschritte, zum Beispiel in der Funktion des Schaltautomaten,
den Spaltmaßen der Verkleidung und überhaupt in der nun gegewärtigen Liebe zu feinen Details (die Felgen sind
jetzt glänzend lackiert - jetzt muss ich die Lady also waschen). Die Maschine steht da wie aus dem Schächtele
und fährt sich auch so, selbst wenn's bei 170 auf der Landstraße einmal eng wird.
Thema Pleuelschrauben: Seit Mittwoch ist die Maschine bei der „Serienstandsverbesserung“ -
dieser Euphemismus umschreibt heutzutage die Behebung eines Produktionsfehlers.
Fehler dieser Art können passieren und es ist aller Ehren wert, dass der Hersteller ihn auf seine Kosten repariert,
er könnte auch einfach abwarten und nur ggf. resultierende Motorschäden auf Gewährleistung oder kulant beheben.
Trotzdem bin ich nicht wirklich begeistert, weil die Maschine vor der Maßnahme so superklasse verarbeitet war und nun weitreichend demontiert wird.
Auch hatte ich zuletzt teilweise rauschhafte Fahrerlebnisse und ich nehme an, dass die Adaptionswerte des Schaltautomaten oder der Motorelektronik verloren
gehen werden - oder werden die gespeichert? 'Mal gucken.
Das Thema dieses Fadens ist eine „Umfrage zu Defekten“. Da ich nicht auf der Rennstrecke fahre, ist die Aussagekraft meines Berichts
vermutlich nicht so hoch wie die der anderen Mitglieder des Forums - trotzdem: die S 1000 RR ist meiner Erfahrung nach
ein fast defektfreies Superbike, kein Boutiquen-Motorrad für die Leopoldstraße, sondern ein Sportgerät, auf das man sich verlassen kann.
Servus und allzeit gute Fahrt.