Totales Bremsversagen Vorderradbremse

Die Technik der S1000RR - S 1000 RR - HP4 - HP 4.

Re: Totales Bremsversagen Vorderradbremse

Beitragvon ufoV4 » 13.06.2018, 18:31

Trotzdem wäre es interessant zu wissen, wo der Fehler denn nun lag scratch .

Komme gerade von einem Fahrsicherheitstraining, bei dem auch viel gebremst wurde. Bei einigen Übungen aus hoher Geschwindigkeit bis in den ABS-Regelbereich, auch auf nassem Fahrbahnbelag. War am Anfang schon etwas mullmig, hat aber alles sehr gut geklappt.

Meine Erkenntnis: Wenn alles funktioniert, dann ist da eine Menge Sicherheit und Reserve eingebaut. Eine S1000R in Verbindung mit den M7RR-Reifen, eine tolle Kombination (soll jetzt aber kein Reifen-Fred werden winkG ).
Mit freundlichem V4-Gruss
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Re: Totales Bremsversagen Vorderradbremse

Beitragvon scaltbrok » 18.06.2018, 08:17

Also Bmw hat jetzt schon jede Beteiligung ab den Kosten abgelehnt. Das Motorrad wäre immerhin schon 7 Jahre alt.

Gestern bin ich durch die garage geschlendert, dabei ist mir aufgefallen das die hintere bremsscheibe komplett blau angelaufen ist.
Glaub eindeutiger gehts net, aus irgendeinem grund wurde der komplette bremsdruck auf das hinterrad umgeleitet.


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Re: Totales Bremsversagen Vorderradbremse

Beitragvon Eifelbiker » 18.06.2018, 08:36

Das klingt natürlich gesamtheitlich übel für dich scratch Ich weis ja nicht wie viele Kilometer dein Motorrad runter hat, aber ich wäre sehr dafür wenn Hersteller dem Beispiel einiger von ihren Produkten überzeugten Marken folgen würden und eine Garantie auf sagen wir 50000 und 7 Jahre geben würden. ( Kia macht das z.B. ( 100000KM + 7 Jahre ) und die betonen sehr deutlich im Pressetext das sie von der Qualität und Haltbarkeit ihrer Produkte überzeugt sind )

Ich finde es immer seltsam und unfair wenn ich hier lesen das Bikes die wenige Kilometer gefahren wurden mit dem Totschlagargument vom Baujahr abgewimmelt werden, denn die Wartung ist in aller Regel ja nahtlos. Bei dem Thema hier ist es eh krass, eher mega krass, weil es die Bremse betrifft und so schmerzhaft und unausweichlich geendet ist scratch

Ich jedenfalls bin geschockt von Deinem Fall und auch von den anderen die berichtet hatten scratch
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Re: Totales Bremsversagen Vorderradbremse

Beitragvon Serpel » 18.06.2018, 09:18

Na ja, wenn das Rad falsch eingebaut wurde, so dass der Sensor schleift, ist dafür wohl nicht der Hersteller verantwortlich.

Gruß
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Re: Totales Bremsversagen Vorderradbremse

Beitragvon Eifelbiker » 18.06.2018, 09:35

Das mag natürlich möglich sein. Allerdings ( kenne mich nicht genau aus und werde da mal gucken an meinem Bike ) dachte ich das so ein Sensor der im Grunde nichts weiter zu tun hat als zu gucken an dem geschlitzten ABS Kranz ( frei-verdeckt-frei-verdeckt )
eine Art optischer Sensor sei und hätte vermutet das sowas ein kleines Schauschutzglas hat..hmmm und auch das es einem Sensor der nur 90° zum Kranz hängen nicht so Distanzempfindlich sein kann bzw. das da 1-x Milimeter keine Rolle spielen. Schleifen sollte der allerdings nicht bzw. da denkt man sich das er kaputt-geschliffen wird. scratch

Muss ich doch mal schauen wie sowas aussieht weil ich bislang dachte das ist recht simpel und geht schon und muss eben nur (ABS) fix gucken und das "melden" ans Steuergerät. In aller Regel denke ich immer man muss sich mit so lapidarem Kram nicht mehr beschäftigen. Aber ich schaue mir das mal an Heute Abend scratch
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Re: Totales Bremsversagen Vorderradbremse

Beitragvon scaltbrok » 18.06.2018, 10:04

Serpel hat geschrieben:Na ja, wenn das Rad falsch eingebaut wurde, so dass der Sensor schleift, ist dafür wohl nicht der Hersteller verantwortlich.

Gruß
Serpel


Naja, würde ich so nicht sagen. Nach dem letzten KD wurde die Maschine kaum bewegt, auch wenn der schon 3 Jahre her ist. Die Einstellung vom ABS Sensor wurde von mir nie verändert, ich vermute dass der Sensor schon bei Auslieferung gestriffen hat.
Oder kann sich sonst was verschieben in dem System? Das dass Rad weiter nach rechts zum Sensor wandert?

In Valencia, 4 Wochen vor dem Sturz, war ja alles in Butter, den ABS Sensor selber würde ich ausschließen.
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Re: Totales Bremsversagen Vorderradbremse

Beitragvon ufoV4 » 18.06.2018, 19:16

Letzer Kundendienst ist schon 3 Jahre her und die Maschine wurde danach nur wenig bewegt scratch ?! Klingt merkwürdig... Bedeutet das, dass die Maschine 3 Jahre ohne Wartung gestanden hat? Dann hätte ich noch ein paar andere Ideen.

Den Sensor habe ich auch so nicht in Verdacht. Den Lochring schon eher. Wenn dieser verbogen ist, soll es ja schon zu Problemen gekommen sein... Trotzdem sollte der Systemcheck beim Starten einen defekten Sensor, ggf. sogar einen defekten Lochkranz erkennen können. Muss also offensichtlich während der Fahrt passiert sein...
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Totales Bremsversagen Vorderradbremse

Beitragvon scaltbrok » 18.06.2018, 19:23

ufoV4 hat geschrieben:Letzer Kundendienst ist schon 3 Jahre her und die Maschine wurde danach nur wenig bewegt scratch ?! Klingt merkwürdig... Bedeutet das, dass die Maschine 3 Jahre ohne Wartung gestanden hat? Dann hätte ich noch ein paar andere Ideen.
...


Inwiefern klingt das merkwürdig. Hatte mit Hausumbau, Frau und meinem Job soviel zutun das ich keine Zeit hatte und in 3 Jahren nur etwa 1000km drauf gefahren habe, eher sogar 500, 100 davon für Tanken und Tüv [emoji85]

Und ja sie stand dann 3 Jahre ohne Wartung.
Vor Mugello habe ich noch Öl und Filter gewechselt.

Mich interessieren deine Ideen, hau mal raus!

Edit: Achso, ne neue Kette gabs auch noch obendrauf!


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Re: Totales Bremsversagen Vorderradbremse

Beitragvon ufoV4 » 28.06.2018, 20:47

Hat etwas gedauert, Wetter ist eben gut winkG .

Nach 3 Jahren sollten dann schon mal die Flüssigkeiten kontrolliert und ggf. gewechselt werden. Wasser in der Bremsflüssigkeit könnte sich an ungünstiger Stelle absetzen und durch Oxidation weitere Bauteile in Mitleidenschaft ziehen. Ist nur so eine Idee. Nichts für ungut ;-) .

Waren heute mit zwei S1000R unterwegs. Was uns aufgefallen ist, war der sehr unterschiedliche Abstand des Vorderradsensors zum Radkranz bei den beiden Maschinen. Muss jetzt nochmal am WE messen, aber gefühlt bei der einen (Modell 2017) ca. 1 max. 2mm, bei der anderen Maschine (Modell 2018) eher 4-5mm. Werde auch noch beim Freundlichen fragen, wie groß der Abstand denn sein muss.

Allen schon mal ein schönes Wochenende kiss .
Mit freundlichem V4-Gruss
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Re: Totales Bremsversagen Vorderradbremse

Beitragvon scaltbrok » 29.06.2018, 12:44

ufoV4 hat geschrieben:Hat etwas gedauert, Wetter ist eben gut winkG .

Nach 3 Jahren sollten dann schon mal die Flüssigkeiten kontrolliert und ggf. gewechselt werden. Wasser in der Bremsflüssigkeit könnte sich an ungünstiger Stelle absetzen und durch Oxidation weitere Bauteile in Mitleidenschaft ziehen. Ist nur so eine Idee. Nichts für ungut ;-) .

Waren heute mit zwei S1000R unterwegs. Was uns aufgefallen ist, war der sehr unterschiedliche Abstand des Vorderradsensors zum Radkranz bei den beiden Maschinen. Muss jetzt nochmal am WE messen, aber gefühlt bei der einen (Modell 2017) ca. 1 max. 2mm, bei der anderen Maschine (Modell 2018) eher 4-5mm. Werde auch noch beim Freundlichen fragen, wie groß der Abstand denn sein muss.

Allen schon mal ein schönes Wochenende kiss .


Zieht die Bremsflüssigkeit auch im stand genauso viel Wasser wie im Betrieb? Aber wenn die soviel Wasser gehabt hätte, hätte ich ja nen wandernden Druckpunkt gehabt. War ja, wie gesagt, 4 Wochen vor dem Sturz in Valencia, da konnte ich nichts spüren.

Ich hab das Gefühl das die Sensoren irgendwie eingebaut werden, Hauptsache sie schleifen nicht ;-)
Frag mal bitte trotzdem nach dem Abstand, muss ja dann auch wissen was ich einstellen muss ;-)
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Re: Totales Bremsversagen Vorderradbremse

Beitragvon ufoV4 » 29.06.2018, 15:08

OK, wandernder Druckpunkt ist ein Argument ThumbUP . Wenn der nicht da war, dann scheidet die Bremsflüssigkeit aus.

Frage auf jeden Fall. Wird ja für alle interessant sein, denke ich.

Gibst Du bitte nochmal eine Info, wenn Du Gelegenheit hattest, die Kiste auslesen zu lassen? Lass aber erst mal die Knochen heile werden. Gute Besserung und ein schönes Wochenende.
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Re: Totales Bremsversagen Vorderradbremse

Beitragvon agentsmith1612 » 29.06.2018, 16:37

Bremsflüssigkeit zieht im nagelneuen (sehr reinen Zustand) schneller Wasser als schon im etwas gealterem Zustand.
Je reiner ein Stoff je höher ist sein Potenzial sich zu "vermischen". Eine nagelneue Bremsflüssigkeit nimmt schneller Wasser auf als eine 2 Jahre alte und schon sagen wir mal mit 2% ausfgenommenem Wasser.

Bremsflüssigkeit nimmt an all den Stellen Wasser auf an denen sie mit Luft in Berührung kommt oder in denen Feuchtigkeit durch das Material diffundieren kann. Das sind alles jede Stellen wo Dichtungen und Gummischläuche sind. Und zu einem gewissen minimalen Maß diffundiert Feuchtigikeit auch durch Gummi und Kunststoff.
Mit Luft kommt die Bremsflüssigkeit im Ausgleichsbehälter in Berührung.

Ich würde vermuten, im Stand nimmt die Bremsflüssigkeit genauso schnell und viel Wasser auf wie im Betrieb. Im Betrieb hat man nur zusätzliche eine Druchmischung durch das Bremsystem. Bedingt durch Betätigung der Bremse als auch auch die Vibrationen.

Achtung ich möchte den zweijährigen Bremsflüssigkeitswechsel nicht madig reden, nein denn ich halte ihn für sinnvoll und wichtig. Dennoch sollte man sich dem eigentlichen Mechanismus bewusst sein:
Wasser setzt den Siedepunkt der Bremsflüssigkeit herrab. Warum ist das wichtig? Beim Bremsen müssen die Systeme potentielle Energie in Wärme umwandeln, daher wird die Bremscheibe und der Bremsbelag durch Reibung sehr warm. Glühend heiß, trifft es wohl eher.
Der Bremsbelag gibt die Wärme natürlich an die Bremszange/Bremssattel und den Bremskolben weiter. Diese beiden Teile haben direkte Verbindung zur Bremsflüssigkeit. Also wird die Bremsflüssigkeit ebenfalls warm. Sie wird so lange warm bis entweder vorher die machnischen Komponenten versagen oder die Bremsflüssigkeit siedet und sich dadurch Dampfblasen bilden, da die Bremsflüssigkeit vom flüssigen in den gasförmigen Aggregatzustand übergeht. In dem Fall haben wir dann Gasblasen im System und wie wir alle wissen lässt sich gasförmige Stoffe sehr leicht komprimieren. Die Bremse ist in dem Fall wirklungslos.

Eine Herrabsetzung des Siedepunktes der Bremsflüssigkeit durch Vermischung mit Wasser, lässt also viel früher bei niedrigeren Temperaturen Gasblasen entstehen und damit die Bremse wirklungslos werden.

Ich stelle die Hypothese auf, im normalem Straßenverkehr mit einem Motorrad kann man kaum so stark bremsen, dass die Bremsflüssigkeit auch nur annähernt in den Siedebereich kommt.

Ich würde sogar so weit gehen [Achtung reine Hypothese nicht nachahmen], ein Bremssystem im Motorrad nur mit Wasser gefüllt würde für ein paar Bremsungen durchaus im gewissen Rahmen funktionieren.
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Re: Totales Bremsversagen Vorderradbremse

Beitragvon scaltbrok » 29.06.2018, 17:02

Danke für die sehr ausführliche Erklärung [emoji1303][emoji1303] @ agentsmith

@Ufo Ich werd die karre nicht mehr auslesen lassen, hab sie jetzt weitesgehend zerlegt und schicke Gabel und vordere Felge zum Messen bzw. Service.
Ich hau das komplette Abs eh raus, daher ists für mich nicht mehr wichtig wo der Fehler nun lag. Bmw hat ja auch kein interesse daran rauszufinden was passiert ist. Denen will ich dann nicht auh noch nen 100er hinlegen nur um nachher keinen Fehler im Steuergerät abgelegt zu haben. Den Juristischen weg spare ich mir auch, wir sind ja, wie schon gesagt, nicht in den Usa. Daher rechne ich mir wenig chancen aus. Und für ein paar euro die da rausspringen könnten soviel Zeit zu investieren ist mir zu schade.
Wenn natürlich jemand in der nähe von 71093 wohnt und einen tester hat, kann er gerne vorbei kommen [emoji846] gibt auch bier, trinke aber nur Hefe Weizen [emoji23]


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Re: Totales Bremsversagen Vorderradbremse

Beitragvon ufoV4 » 30.06.2018, 14:13

Kann Dich gut verstehen. Aber bleibt da nicht irgendwie ein blödes Gefühl übrig? Klar, wenn Du die Bremsanlage ersetzt, ist die Wahrscheinlichkeit einer Wiederholung wohl beliebig unwahrscheinlich. Trotzdem, wenn Du einen Freundlichen hast, dem Du genügend Vertrauen entgegen bringst, dann würde ich das Steuergerät auslesen lassen.

Habe heute mal bei meinen Freundlichen bei einer anderen S1R nachgesehen. War eine 2015er. Dort war der Sensor am Vorderrad auch sehr, sehr nah am Radkranz ausgerichtet (jedenfalls wesentlich näher, als bei meiner 2018er). Versuche am WE nochmal zu messen und ggf. ein Bild einzustellen...
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Re: Totales Bremsversagen Vorderradbremse

Beitragvon scaltbrok » 01.07.2018, 08:23

Ich schmeiß ja das ganze system raus. Neue Bremspumpe, neue Stahlflex direkt auf den Sattel, ohne zwischenstop Abs Regelblock.

Ich werde nie wieder auf ein Motorrad mit Abs steigen.

Ich versteh schon was du meinst, wenn ich das Abs bräuchte wollte ich auch wissen was genau jetzt versagt hat. Aber der Fehler kann so nicht mehr auftreten, weil wo kein Abs da kein Abs Fehler [emoji6]


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