Leistung bei 95 Oktan

Die Technik der S 1000 XR - S1000XR.

Leistung bei 95 Oktan

Beitragvon Bernie_ZA » 04.06.2018, 10:11

Hallo,

weiss jemand um wieviel sich die Leistung reduziert wenn man statt Sprit mit 98 Oktan nur welchen mit 95 Oktan tankt?
Hintergrund: hier in ZA gibt's nur 95 ROZ
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Re: Leistung bei 95 Oktan

Beitragvon herbyei » 04.06.2018, 11:12

.
das kann dir nur bmw beantworten. aufgrund von mehreren faktoren ist die programmierung entscheidend und von hersteller zu hersteller unterschiedlich.
es gab mal bei pkw's mit 100ps einen test mit oktan 95 und 98 hierzu. der leistungsverlust war von 1 bis 5%.
da nur der hersteller es genau weis und dieser die leistung mit dem damit verbunden sprit/oktanzahl angibt, wird es in den literaturen meist pauschal angegeben dass die leistung bei weniger oktan sinkt.

https://www.motorradonline.de/schrauber ... 68907.html
Klopfsensoren erkennen klopfende Verbrennung und lassen das Steuergerät später zünden. Dadurch sinken Oktanzahlbedarf und Leistung, der Verbrauch steigt etwas. Bei höheren Oktanzahlen stellt die Motorsteuerung frühere Zündzeitpunkte ein - mehr Leistung bei sinkendem Verbrauch, bis der Klopfsensor erneut eine ungeregelte Verbrennung erkennt.

hier mal eine ausführung in die andere richtung zu hochoktan:
https://www.th-nuernberg.de/fileadmin/a ... fertig.pdf
Viele Grüße Herb

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Re: Leistung bei 95 Oktan

Beitragvon Bernie_ZA » 04.06.2018, 12:00

Hallo Heryei,

danke fuer deine, mir bekannten, Ausfuehrungen.
Ich denke aber, dass es ein Unterschied ist ob ich einen "Wald- und Wiesenmotor" oder einen Hochleistungsmotor nehme der bis zu 12.000 U/min dreht.

Ich frag dann mal BMW
Zuletzt geändert von Bernie_ZA am 04.06.2018, 12:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Leistung bei 95 Oktan

Beitragvon hoschi » 04.06.2018, 12:04

was das für genaue auswirkungen bei der s1000 hat, weiss ich nicht...

bei meinem 6zylindern darf nur >98 okt rein, wenn nicht erhältlich, immer nur beitanken, und die leistungsreserven nicht abrufen,
sprich nicht volle drehzahl, motortemp. beobachten...
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Re: Leistung bei 95 Oktan

Beitragvon Bernie_ZA » 04.06.2018, 12:09

Also, diese Bedenken habe ich nicht, da das ja die Klopfregelung kompensiert.
Es geht lediglich um einen Leistungsverlust unbekannter Groesse.
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Re: Leistung bei 95 Oktan

Beitragvon herbyei » 04.06.2018, 12:09

.
wir fahren alle ottomotoren und ottokraftstoff, die vorgehensweise ist die gleiche, ob schwachbrüstiger oder hochleistiger motor - der hersteller programmiert so, dass es miteinander verträglich ist und es zu keinen defekten kommt.
und da trennt sich die spreu vom weizen wie es jeder hersteller im detail macht und deshalb gibt es auch unterschiedliche leistungsverluste.
glaubst du dass hier jemand auf dem prüfstand war und oktan 95 mit 98 verglichen hat? schreib doch mal bmw hierzu an.
Viele Grüße Herb

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Re: Leistung bei 95 Oktan

Beitragvon Bernie_ZA » 04.06.2018, 12:29

Hab ich, wie oben angekuendigt, gemacht. ThumbUP
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Re: Leistung bei 95 Oktan

Beitragvon OSM62 » 04.06.2018, 14:00

hoschi hat geschrieben:bei meinem 6zylindern darf nur >98 okt rein, wenn nicht erhältlich, immer nur beitanken, und die leistungsreserven nicht abrufen,
sprich nicht volle drehzahl, motortemp. beobachten...

Was hast du denn für einen 6 Zylinder, Auto oder Motorrad?
Ich hatte letztes Jahr einen recht starken 5 Zylinder Audi mit 367 PS. Empfehlung war auch Super Plus,
aber gelaufen hat der genauso gut mit normaler Suppe.
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Re: Leistung bei 95 Oktan

Beitragvon hoschi » 04.06.2018, 14:31

im auto,
insignia opc und e36/m7
hab in italien mal richtiges wasser bekommen, am gardasee...mit dem vorgänger opc...gefühlt nur noch halbe leistung...

gerade der 5zyl. audi hat ein grosses temeratur problem, daher wurde der letzten generation eine starke wapu verpasst...
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Re: Leistung bei 95 Oktan

Beitragvon krulli#10 » 04.06.2018, 14:40

Eine höhere Oktanzahl im Benzin sorgt am Ende für eine höhere Klopffestigkeit. Wann beginnt ein Motor zu "klopfen" (unkontrolliert zu zünden)? Wenn das eingespritzte Gemisch zu heiß wird. Wann wird es zu heiß?... Genau... wenn entweder die Verdichtung stark erhöht wird, oder eben zu mager gefahren wird und dadurch die Brennraumtemperatur insgesamt zu hoch wird. Gerade bei hohen Drehzahlen, hat der Motor dann zu wenig Zeit, wieder runter zu kühlen.

Am Ende ist auch das genau der Grund, warum BMW hier Klopfsensoren verbaut. Um eben auf die unkontrollierte Verbrennung zu reagieren und entsprechend die Zündung nach spät zu verschieben und/oder anzufetten. Was das jetzt aber leistungsmäßig ganz genau ausmacht wird dir sicherlich nur BMW sagen können.

Mit 14:1 verdichtet der RR-Motor schon ganz schön hoch (für einen Sauger). Von daher würde ich in der RR immer das bessere Benzin tanken. Zur Not muss man halt mal ein Spritfass in die Garage stellen.

Bei der XR und einfach R ist das Verdichtungsverhältnis 12:1 und damit wesentlich unempfindlicher für niedrigere Oktanzahl im Benzin. Da sollte dann auch der Leistungsunterschied nicht so groß sein.

P.S: OSM... der 5-Zyl Audi ist aber ein Turbomotor und da ist wieder alles ganz anders. Die fahren mit einer Grundverdichtung von ca. 10:1, also wesentlich geringer. Nur durch den Ladedruck wird dann das effektive Verdichtungsverhältnis unter Last erhöht und sorgt damit für mher Leistung als bei einem normalen Sauger. Aber auch hier "kontrollieren" Klopfsensoren den Verbrennungsvorgang und greifen ein, falls es "zu unkontrolliert" wird.
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Re: Leistung bei 95 Oktan

Beitragvon Mavro » 04.06.2018, 20:56

krulli#10 hat geschrieben:Eine höhere Oktanzahl im Benzin sorgt am Ende für eine höhere Klopffestigkeit. Wann beginnt ein Motor zu "klopfen" (unkontrolliert zu zünden)? Wenn das eingespritzte Gemisch zu heiß wird. Wann wird es zu heiß?... Genau... wenn entweder die Verdichtung stark erhöht wird, oder eben zu mager gefahren wird und dadurch die Brennraumtemperatur insgesamt zu hoch wird. Gerade bei hohen Drehzahlen, hat der Motor dann zu wenig Zeit, wieder runter zu kühlen.



Nicht ganz richtig! Das Gemisch wird nicht heisser.
Der Motor klopf auch nicht, nur weil er "hoch" verdichtet ist - Es kommt auf die Flammweglänge an. Bei kleinen Verbrennungsräumen, die dann auch noch ein möglichst quadratisches Verhältnis haben und die Zündkerze zentral im Brennraum sitzt, könnte man auch durchaus mit nur 91 Oktan bei 1:13 ohne Klopfen fahren!
Hast Du lange Flammwege, dann musst Du mit der Verdichtung runter gehen oder hochoktanigeren Sprit spezifizieren, damit der Motor nicht klopft.

Hohe Drehzahlen sind nicht das Problem, sondern der Druckverlauf - da der Benzinmotor füllgradgeregelt ist, hast Du je nach Drosselklappenstellung unterschiedliche Drücke in Zylinder während der Verbrennung bzw. Kompression. Insofern hast Du bei wenig Gas und hoher Drehzahl auch kaum ein Klingelproblem.

Und der S1000R/XR-Motor hat ninimal mehr Drehmoment als der R1000RR-Motor, was auf einen minimal höheren Verbrennungsdruck schliessen lassen sollte. Also auch etwas mehr Füllung.

Am Ende ist auch das genau der Grund, warum BMW hier Klopfsensoren verbaut. Um eben auf die unkontrollierte Verbrennung zu reagieren und entsprechend die Zündung nach spät zu verschieben und/oder anzufetten. Was das jetzt aber leistungsmäßig ganz genau ausmacht wird dir sicherlich nur BMW sagen können.

Mit 14:1 verdichtet der RR-Motor schon ganz schön hoch (für einen Sauger). Von daher würde ich in der RR immer das bessere Benzin tanken. Zur Not muss man halt mal ein Spritfass in die Garage stellen.

Bei der XR und einfach R ist das Verdichtungsverhältnis 12:1 und damit wesentlich unempfindlicher für niedrigere Oktanzahl im Benzin. Da sollte dann auch der Leistungsunterschied nicht so groß sein.


BTW: S1000RR = 1:13
Wenn Du den Druckverlauf bei den verschiedenen Lastzuständen, sowie die Zündkurven nicht kennst, Ventilerhebungskurven haben auch einen EInfluss auf die Zylinderfüllung, kannst Du keine Aussagen treffen, oder der eine Motor nur klopfanfälliger ist als der andere.
Ich kann auch nicht die Gesundheit zweier Unternehmen nur an der Mitarbeiterzahl festmachen!


P.S: OSM... der 5-Zyl Audi ist aber ein Turbomotor und da ist wieder alles ganz anders. Die fahren mit einer Grundverdichtung von ca. 10:1, also wesentlich geringer. Nur durch den Ladedruck wird dann das effektive Verdichtungsverhältnis unter Last erhöht und sorgt damit für mher Leistung als bei einem normalen Sauger. Aber auch hier "kontrollieren" Klopfsensoren den Verbrennungsvorgang und greifen ein, falls es "zu unkontrolliert" wird.


Du misst die Anzahl der Ticks (z.B. auf 10.000 Zündungen und gibst eine Grenze vor, die Du für zulässig erachtest. Wird dieser Grenzwert überschritten, schalten die Motorsteuerungen auf ein anderes Kennfeld um. In der BMW-Motorsteuerung für die PKWs (beispielsweise der 6-Zylinder N55) wird dann von dem 98er Kennfeld auf das 95er Kennfeld umgeschaltet. Daher bringt es auch nichts, wenn Du dann 102 ROZ-Sprit im Tank hast. Ich habe mal Messreihen mit dem N52-Motor von BMW gemacht. Hier war deutlich der Unterschied in der Drehmomentkurve zu sehen. 98 ROZ und 102 ROZ-Sprit hatten deckungsgleiche Drehmomentkurven.

Beim Tuning wird auch meist der GRenzwert der Ticks etwas nach oben verschoben, um durchaus länger im leistungsfördernden Kennfeld zu bleiben.
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Re: Leistung bei 95 Oktan

Beitragvon geggo » 04.06.2018, 21:13

Hallo,

popcorn popcorn popcorn popcorn ......
Mal wieder riesen lange Texte,mit wenig Ergebnis.

Nur soviel: Meine XR lief mit sämtlicher Brühe,egal ob in der Hohen Tatra,in Schottland oder an einer Dorftankstelle in Irland (und die sah wirklich Schei.... aus die Tanke) getankt, immer gleich gut.
Beim normalen Fahren oder auf einer Reise brauche ich 12.000 U/min sowieso nicht und wer hier auf der Renne unterwegs ist,kann doch ROZ 98 tanken.


MfG geggo
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Re: Leistung bei 95 Oktan

Beitragvon krulli#10 » 04.06.2018, 21:58

Ja... sei es drum... ich bin kein Motoreningenieur... so wie ich es schrieb, habe ich es für mich als Hobbyschrauber aus der Fachliteratur übersetzt. Mir ist schon klar, dass dieses Thema wesentlich komplexer ist, als hier mit ein paar Zeilen zu umreißen. Gut und wichtig ist ja am Ende zu wissen, dass die Motoren darauf vorbereitet sind, "schlechten" Sprit zu bekommen.

Auch das beantwortet die Frage des Thread-Erstellers nicht, wieviel Leistung da jetzt verloren geht. Wenn überhaupt.

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Re: Leistung bei 95 Oktan

Beitragvon Mavro » 05.06.2018, 06:48

Naja, die Frage ist bestimmt nicht richtig so - interessant ist doch weniger die Spitzenleistung, sondern der Leistungsverlust, besser: der Drehmomentverlauf, im unteren und mittleren Bereich.
Kann man durch eine Vergleichsmessung ermitteln. Habe selbst aber keine Daten verfügbar.
Es ist andererseits, wie Getto schreibt, kaum merkbar, da das Leistungsangebot des S1000-Motors für den üblichen Strassenverkehr eigentlich immer ausreicht.

Meine technische Neugier würde sich aber auch freuen, wenn die Frage nach den unterschiedlichen Drehmomentverläufen durch verschiedene Spritqualitäten geklärt werden würde. Da muss sich einfach mal jemand die Zeit nehmen und auf den Leistungsprüfstand gehen.
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Re: Leistung bei 95 Oktan

Beitragvon Kajo » 05.06.2018, 07:01

krulli#10 hat geschrieben:... Gut und wichtig ist ja am Ende zu wissen, dass die Motoren darauf vorbereitet sind, "schlechten" Sprit zu bekommen...


Dem Beitrag von geggo kann ich zustimmen - 95er - Sprit während verschiedener Urlaubsfahrten getankt und keine Leistungsminderung festgestellt.

Schlechten Sprit verträgt der Motor offensichtlich besser als einen schlechten Schrauber. :?

Gruß Kajo
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