schrader999 hat geschrieben:Wer angibt eine Masskombi zu fertigen muss als erstes mal Mass nehmen und nicht nur schauen wo es zwickt. Das ist ein himmelweiter Unterschied. Schau dir mal die Anzahl an Masspunkten an, die zu einer Masskombi gehören und dann vergleiche mit den 10 Korrekturpunkten bei SL. Fällt dabei etwas auf?
Dann hast Du einen schlechten oder schlecht gelaunten Maßnehmer bei SL erwischt, auch wenn Du vermutlich (wegen PLZ) direkt in Winterbach warst.
In meinem SL-Design-Studio (ja, die heissen tatsächlich so :-) ) im Münsterland haben ich bzw. meine Frau bisher 3 Kombis anfertigen lassen. Wir haben alle beide keine Konfektions-Figur. Nix passt von der Stange. Meine Frau hatte bsw. 2 Größen weit unterschiedliche Grundmodelle für Hose und Jacke anziehen müssen.
Es wurden an ca. 40 Stellen am Körper Korrekturmaße zur definierten Konfektionsgröße genommen. Für manche Maße saßen wir auf einem Motorrad bzw. für Beinlängen o.ä. auch mal in Fahrhaltung auf einem Stuhl. Die Vermessungen haben inkl. Anwärmzeit jeweils ca. 1- 1,5h gedauert. Der Maßnehmer hat gemessen und seine Frau hat die Werte abgefragt und notiert. Manche Maße wurden nach Abfrage wegen passend halt nur abgenickt, viele andere aber korrigiert.
Ich glaube kaum, dass eine Vermessung direkt auf der Funktionsunterwäsche aufwändiger und genauer sein kann, da bei SL anschaulicher erkannt werden kann, dass bsw. das konfektionierte Armbündchen genau 1,5 cm weniger sein muss oder die Oberschenkelweite +3cm, zumal man auch als Kunde das so viel besser vorab erkennen kann, was passt. Außerdem kann der Maßnehmer auch am ggf. verschobenen Sitz der Protektoren gut erkennen, wo etwas zugegeben oder abgenommen werden muss, so dass diese am Ende genau passend sitzen. Eine definierte Konfektionsgröße natürlich immer vorausgesetzt.
Das bloße Vermessen auf Unterwäsche wäre mir zu abstrakt, weil man es als Kunde nicht fühlt, wie sich 2cm weniger oder 2 cm mehr anfühlen werden oder eben, ob das angegebene absolute Maß taugt. Und zwar überall. An 3-4 Stellen konnte ich bsw. den Maßnehmer auch mal überstimmen, weil ich dort 1cm mehr oder weniger haben wollte, weil bsw. meine Stiefel kenne bsw. sogar an hatte.
Man läßt einen auch in einem guten Design-Studio immer eine etwas zu große Größe als Grundlage anziehen. Selbst die kommt zwar einem zunächst (zumindestens das erste Mal) viel zu klein vor, aber bei der Vermessung merkt man schnell, wenn der Maßnehmer hier und da 2cm wegfaltet, dass das dann noch besser wird. Mehr Weite kann er ja schlecht oder nur an Stellen mit Reissverschluß simulieren.
Und ja, die Kombis passten danach auf dem Mopped perfekt, auch wenn wir bei der ersten Anprobe im Studio nie und nimmer glaubten, da die nächsten halbe Stunde reinzukommen :-).
Aber ich will das auch nicht verallgemeinern. Ich glaube zwar, dass auch mein Maßnehmer am SL-Maß-Formular arbeitet; immerhin muss er ja die bis zu 40 Korrekturmaße irgendwie weitergeben. Aber vll. ist er auch gründlicher als andere... Das ist halt meine Erfahrung mit Schwabenleder.
passende Grüße
vom falo