Energica Eva und Ego

Themen die sonst nirgendwo rein passen.

Energica Eva und Ego

Beitragvon Revan » 26.06.2017, 09:45

Guten Morgen,

gestern hatte ich die Gelegenheit, zum ersten Mal ein Motorrad mit Elektroantrieb zu fahren. Diese zwei Bikes waren da und ich bin auch beide gefahren:

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Zuerst die Nackte (Energica Eva). Ca. 109PS, Satte 180Nm, 280kg Gewicht. Erster Eindruck: Leck mich am Arsch, ist die Karre schwer. Zweiter Eindruck: Kupplung fehlt. Nuja, Gewöhnungssache...

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Die Sitzposition ist ähnlich aufrecht wie bei der MT10 oder der SuperDuke. Dashboard in hellem Sonnenlicht nicht gut ablesbar.
Nach Aussage von dem Veranstalter hat man bei sportlicher Fahrweise eine ungefähre Reichweite von 120km. An einer Schnellladesäule wäre der Akku in 30min bei 85%. An der Steckdose in 4h komplett voll.
Kurze Einweisung, dann gings los. Es lassen sich 4 Fahrmodi (von Eco bis Sport) sowie 4 verschiedene Stärken für die Rekuperation einstellen. Im Stand deutet nur ein Grünes Lämple im Dashboard darauf hin das der Hobel läuft. Dreht man dann am Poti gehts recht sanft los und man hört ein bissle Pfeifen. Wenn man schneller wird wird aus dem Pfeifen ein Heulen, vom Klang her wie eine Turbine, nur leiser.
Nach ein paar Kilometern hat man sich etwas an das Gewicht gewöhnt und nachdem ich die Stadt hinter mir gelassen hatte gings dann auch etwas zügiger voran.
Was richtig Geil ist: Die "Gasannahme".
Wenn ich an einem normalen Motorrad am Gasgriff drehe dauert es ja üblicherweise ein paar Millisekunden bis der Sprit vom Tank über die Einspritzanlage zum Zylinder gelangt. Dieses "Luftholen" bevor die Leistung einsetzt fehlt beim Elektromotor völlig!
Der Unterschied ist in etwa so krass wie der Unterschied bei der Lenkung zwischen einem normalen Auto und einem Gokart!
Die Karre hängt dermaßen geil am Kabel, das kann man gar nicht beschreiben...
Das sorgt in Verbindung mit dem Heulen des E-Motors für ein gewisses Hightech Feeling. Elastisch wie ein Gummiband wird jede Bewegung am "Gasgriff" sofort (Und hier ist wirklich SOFORT gemeint) umgesetzt.
Hammergeil!
Der Motor zieht linear bis etwa 150 hoch und lässt dann etwas nach, geht aber bis etwa 200km/h
Was mir nicht so gut gefallen hat:
Das Fahrwerk war viel zu weich. In langezogenen Kurven mit Bodenwellen hat die gute Eva ziemlich gepumpt.
Das Gewicht kann man auch nicht wegdiskutieren. 280kg ist echt ne Hausnummer.
Beinschluss am Tank. Da sind Falze und Kanten wo sie nicht sein sollten.

Danach ging es dann zum Supersportler (Energica Ego). Ca 146PS, 200Nm, 280kg.

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Nachdem ich von der Eva ja schon etwas vorgeimpft war war der Kulturschock nicht ganz so groß.
Die Sitzposition auf der Ego ist im Gegensatz zur entspannten Eva wirklich SEHR sportlich tief.
Reichweite Ähnlich wie bei der Eva geht das Superbike dann noch mal ne ganze Ecke kerniger vorwärts.
Auch hier diese wahnwitzige Elastizität, das muss man einfach erlebt haben.
Bei der Ego ist dann auch das Fahrwerk mit Öhlins Komponenten bestückt, daher auch hier eine deutliche Verbesserung.
Gewichtsmäßig aber immer noch Bockschwer.

Fazit: Das wäre in meinen Augen das perfekte Bike für die Hausrunde / Hausstrecke (In meinem Fall ist die Runde etwa 70km lang) wenn, ja wenn der Preis nicht wäre...
34000 € für das Superbike in Vollausstattung mit Öhlinsfahrwerk und Schmiederäder ist ne ziemlich heftige Ansage für diesen Exoten. Wer das Geld hat bekommt ein extrem geiles Spielzeug mit Exotenfaktor.
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Motorrad: Streetfighter V4S

Re: Energica Eva und Ego

Beitragvon Mangfalltaler » 26.06.2017, 10:23

E-Motorisierung ist was für die nächste Generation, wir alle haben das unfassbare Glück, in dem erdgeschichtlich extrem kleinen Zeitfenster zu leben, in dem wir fossile Brennstoffe zur Verfügung haben. Also lasst uns raushauen solange es geht .... :lol:
Mangfalltaler
 


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