Michelin Power RS+ auf eigener BMW nachgetestet

Alles rund um die S1000RR, und alles was noch mit der S 1000 RR, S1000R und S 1000 XR zu tun hat. Und natürlich der - HP4 - HP 4.

Michelin Power RS+ auf eigener BMW nachgetestet

Beitragvon OSM62 » 30.05.2019, 09:18

Hatte den Michelin Power RS+ ja im Januar in Spanien im Vergleich mit Bridgestone S22 und
Dunlop SportSmart Mk3 testen können:
http://www.bmw-motorrad-portal.de/super ... p-michelin
Aber ich fahre gute Reifen gerne nochmal auf meiner eigenen Hausstrecke, da ich die gefahrenen
Geschwindigkeiten noch besser in Relation setzen kann.
Ich hatte direkt vor dem Power RS+ ja den Road 5 montiert und den Power RS (ohne Plus)
hatte ich auch schon auf meiner S 1000 R gefahren.

Bild

Während der Power RS (ohne +) noch für optimales Laufverhalten und Stabilität mit mir
drauf (192cm und ca. 110 kg) unbedingt mit einem leicht verringerten Reifendruck gefahren
werden wollte (2.3 vorne und 2.7 hinten), verlangte der Road 5 den vorgeschriebenen Druck
von 2.5/2.9 da er sich sonst nicht stabil genug beim schnellen fahren war.
Da ja der Power RS für vorne nicht verändert wurde, habe ich hier direkt den leicht niedrigeren
Druck von 2.3 bar eingefüllt, und hinten nach einer ersten kleinen Proberunde aber die 2.9 bar.
So geht es nun auf meine richtig flotte Testrunde (Durchschnittsverbrauch trotz hohen
Landstraßenanteil immer über 8 Liter auf 100 km) Nun geht es zum einrollen erstmal eine kleine
Runde über den "Schladernring" bei dem dann natürlich ein paar enge Ecken zackig angebremst werden
damit auch vorne die erste Schicht gut angeraut wird. Auf den unebenen Streckenabschnitten
macht der neue Pneu hinten eine angenehmere Figur als der RS (ohne +), der da besonders mit vollen
Druck schon sehr hart abrollte.
Und dann kommen die beiden wichtigsten Streckenabschnitte, einmal ein Stück 4-spurige
Bundesstraße bei der man sich bei allen Kurven im Bereich von 200 km/h im Bereich der
maximalen Schräglage bewegt und dann 2 Abfahrten lang die A4 mit schönen schnellen Kurven
im Bereich von V/Max. Auf beiden Streckenabschnitten das bekannt gute Vertrauen vermittelnde
Laufverhalten auch bei voller Schräglage.
Ob Kaltlauf (der RS+ ist am schnellsten da), Aufstellneigung beim Bremsen, beim Grip allgemein,
bei der Stabilität beim reinen geradeaus bolzen auf der Bahn und bei der Zielgenauigkeit, überall
"spielt" der Power RS+ ganz vorne bei den Supersportreifen mit.
Eine "spaßige" Eigenschaft die nur beim zuletzt gefahrenen Road 5 und beim jetzt beim Power RS+
habe, ist das sich (Fahrmodus Road) bei meiner S 1000 R der vordere Reifen so schön mit der
Asphalt "verzahnt", das ich beim starken ankern die Stoppiehöhe mit den 2 Bremsfingern einstellen
kann. Bei den anderen Reifen macht das ABS vorher schon die Bremse auf und verschenkt so Bremsweg.

Jetzt ein kleiner feiner Unterschied den ich nur auf meiner Hausstrecke raus fahren konnte.
Während der alte Power RS nur unter extremen Bedingungen hinten bis zur Kante runter gefahren
werden kann (auf Landstraße bewegten Mopeds mit dem Power RS habe ich überall einen kleinen
Streifen unbenutzten Gummi gesehen), scheinen Sie wohl dem Power RS+ den Reifen hinten minimal
flachere Kontur gegeben haben. Nun zeigt er bei mir die übliche Nutzungsfläche bei den Sportreifen.
Da ist wie hier vorne ein normal breiter Streifen ungenutztes Gummi:

Bild

Während der Power RS+ hinten die bei mir übliche Nähe (bei Supersportreifen)
zur Kante erreicht hat:

Bild

Der Michelin Power RS+ ist durch die Modellpflege auf mehr "Alltagsperformance" optimiert worden,
mehr Nassgrip, Abrollkomfort und höhere Abriebfestigkeit sorgen beim Betrieb auf der Landstraße
für längeren und sicheren Spaß auch bei Nässe, und durch die minimal flachere Kontur nutzt man auch
mehr Gummi in der Nähe der Reifenkante.
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Re: Michelin Power RS+ auf eigener BMW nachgetestet

Beitragvon Bummelletzter » 30.05.2019, 11:42

Grüsse, ich weiß nicht ob ich es überlesen habe aber hattest du den S22 mal testen können? Würde mich interessieren, weil ich erwäge den aufzuziehen, oder gibt es bessere Optionen?

Fahren hauptsächlich so 300 bis 400 km am Tag und LS und Autobahn gemischt...

Lg
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Re: Michelin Power RS+ auf eigener BMW nachgetestet

Beitragvon OSM62 » 30.05.2019, 12:08

Bummelletzter hat geschrieben:Grüsse, ich weiß nicht ob ich es überlesen habe aber hattest du den S22 mal testen können? Würde mich interessieren, weil ich erwäge den aufzuziehen, oder gibt es bessere Optionen?
Lg

Hatte wir ja beim Verleichstest mit dabei:
http://www.bmw-motorrad-portal.de/super ... -michelin/
Dabei war es der neutralste sehr gute Reifen.
Habe ihn aber jetzt im Keller liegen und kommt drauf sobald ich ein "Montagezeitfenster" habe.
Bin auch gespannt wie der S22 sich auf meiner S 1000 R schlägt.
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Re: Michelin Power RS+ auf eigener BMW nachgetestet

Beitragvon Bummelletzter » 30.05.2019, 14:04

Vielen Dank für das nochmalige einblenden des Videos :).

Ich denke ich treffe mit dem S22 keine schlechte Wahl :).
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Re: Michelin Power RS+ auf eigener BMW nachgetestet

Beitragvon Serpel » 21.06.2019, 06:19

Habe gestern den S22 montiert - im Vergleich zum sehr weichen MPP (2CT) ein richtig harter und unbeweglicher Reifen. Ging aber trotzdem recht ordentlich über die Felgenhörner.

Jetzt bin ich gespannt, wie er sich fährt.

Gruß
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Re: Michelin Power RS+ auf eigener BMW nachgetestet

Beitragvon Eifelbiker » 21.06.2019, 07:21

Für mich ist etwas verwirrend, da es sich ja nun um einen Sportreifen handelt scratch ... das da noch Streifen sind..hmm scratch
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Re: Michelin Power RS+ auf eigener BMW nachgetestet

Beitragvon Serpel » 21.06.2019, 08:01

Ich kenne von den S-Geschwistern nur den S20 (Werksbereifung der R), aber bei dem ist es erfahrungsgemäß überhaupt kein Problem, bis zur Kante zu fahren.

Gruß
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Re: Michelin Power RS+ auf eigener BMW nachgetestet

Beitragvon Serpel » 21.06.2019, 10:44

Dieser Reifen, dieser Reifen! Komme gerade vom Bernina zurück und bin von diesem Bridgestone S22 total begeistert!

Mag sein, dass er leichtes Spiel hatte, weil er (bei mir) den Pilot Power (2CT) ablöst, der in punkto Stabilität, Haftung und Zielgenauigkeit nun wirklich nicht mehr der Weisheit letzter Schluss ist (gleichwohl auf engem, kurvigem Geläuf unschlagbar handlich), aber wie präzise sich dieser Reifen einlenken läßt und wie stabil er dann in der Kurve liegt, lässt sich nur mit Begriffen "wie auf Schienen" und "hineinzementiert" beschreiben. Nach sehr kurzer Einfahrzeit war ich sofort auf Kante und hatte in voller Schräglage noch das Gefühl, entspannt Kaffee trinken zu können. Mit dem Michelin hatte ich da schon längst alle Hände voll damit zu tun, durch Gegensteuer ein Abschmieren (speziell über die Hinterhand) zu vermeiden.

Der S22 fährt mit solch traumwandlerischer Selbstverständlichkeit und Sicherheit durch Kurven und Kehren (ja, auch Kehren) aller Art, wie ich es nur von vorgeheizten Slicks auf der Rennstrecke her kenne (dort allerdings ohne Kehren). Mit nahezu beliebiger Geschwindigkeit in die Kurve rein stechen, Radius anpeilen, Lenkimpuls passend wählen, abklappen und durch die Kurve rauschen - Schräglage kein Thema, weil der Reifen einfach haftet.

Was mir jetzt leider fehlt, ist der direkte Vergleich zu einem Metzeler Racetec RR oder einem Dunlop Sportsmart TT, die ich in ähnlicher Erinnerung habe, aber für einen zuverlässigen Vergleich ist das schon zu lange her.

Und noch ein Wort zur Fertigungsqualität von Reifen. Beim Billigprodukt MPP hatte ich ständig ein leichtes "Rühren" in der Lenkung und das Gefühl, der Reifen hubble wie über eine schlecht asphaltierte Straße, obwohl er korrekt gewuchtet war. Das hab ich beim S22 nun nicht mehr - aber das war beim S20 und ist bei teureren Qualitätsreifen natürlich auch so.

Selten hat mir Motorradfahren solchen Spaß gemacht wie gerade eben mit dem S22 über den Berninapass. Hoffentlich behält er seine erstklassigen Eigenschaften länger als der S20 ...

Gruß
Serpel
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Re: Michelin Power RS+ auf eigener BMW nachgetestet

Beitragvon Eifelbiker » 22.06.2019, 07:25

Also ich bleibe verwundert wegen den Streifen bei einem Sportreifen da ich nunmehr Satz Nr. 4 von Metzelers R01 fahre und justamente zu meiner Schande am Donnerstag mit fusch neuem Hinterreifen los fuhr, nicht extra wie sonst dachte "Obacht... fusch neuer Reifen " und als ich 33km später im Ahrtal -Bikertreff ankam der Reifen ( und eben nur ein Tourenreifen ) Kante-Kante hatte...hmmm. Zur weiteren Schande muss ich auch zugeben, das der letzte nur 3100 Km gehalten hat, währen die davor 4500- gar 5000 Km hielten. Woran´s nun lag..keine Ahnung scratch


Zu den Bridgestones würde ich sagen, das die immer schön fix auf Kante zu fahren sind/waren, weil sie meiner Meinung nach homogener rund gefertigt sind von der Bauform. Habe da mit der RR einige Sätze gefahren aber letztlich waren die mir zu fix runter radiert.

Michelin PP habe ich früher geliebt und viele Sätze gefahren, bekam aber ab 2 CT bzw. eher Power das Gefühl, das Michelin die Karkassen zu laberig macht mittlerweile und die Reifen gerne zum kurveninneren "einknicken" und die RS sind mir etwas suspekt wegen der Profilgestaltung. ( aber das ist sicher eher subjektiv )

Als nächstes werde ich nach nun vielen Sätzen Metzeler mal etwas anderes ausprobieren ( zumindest bei meiner fetten K-RS ) um vielleicht mehr Handlichkeit zu bekommen. Lese ja immer das die Conti´s so handlich sein sollen.. wir werden sehen ThumbUP

Auf meiner S 1000 R sind mir die Sportpellen schlicht zu schnell weg ( 1800-2300KM ) bzw. da brauche ich ja 5-6 Sätze / Jahr und lebe quasi beim Monteur ...... scratch
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