Ducati Multistrada 1200 - Fahrbericht

Alles rund um die S1000RR, und alles was noch mit der S 1000 RR, S1000R und S 1000 XR zu tun hat. Und natürlich der - HP4 - HP 4.

Ducati Multistrada 1200 - Fahrbericht

Beitragvon OSM62 » 25.10.2017, 22:01

Nach der 950er Multistrada war ich natürlich sehr gespannt wie sich die "richtige" Multistrada,
die Multistrada 1200 S fährt.

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Schon beim ersten Platz nehmen fällt die jetzt sehr vollständige Ausstattung und das noch wertigere
Cockpit, das noch mehr Informationen edeler präsentiert:

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Das "elektrische" Fahrwerk verfügt über noch mehr Modi (z. B. 2 Helme mit Gepäck) wie eine BMW mit ESA,
und die Fahrmodi lassen sich komplett einstellen/umstellen. So was würde ich gerne bei meinen BMW´s haben.
Tempomat, heißbare Griffe, Keyles Go sind hier vorhanden, nur braucht man unbedingt eine Einweisung in die
Einstellmöglichkeiten, selbsterklärend ist so eine Ducati nicht.
Schon beim ersten losfahren merkt man die größeren Einzelhubräume der einzelnen Zylinder der Multistrada
im Vergleich (MTS 950 und andere Mitbewerber) auf. Sie verlangt nach höherer Drehzahl damit sie rund läuft,
3000 U/min besonders in den höheren Gängen sollten schon anliegen, sonst wird der Vortrieb schon mal ruckelig.
Störende Vibrationen habe ich aber weder in den Handgriffen, Fussrasten oder der Sitzbank fest gestellt.
Gespannt war ich natürlich wie sich die fast 40 PS Mehrleistung die die 1200er Multistrada beim fahren
bemerkbar machen. Und da habe ich mir mehr versprochen. Sie zieht zwar flott los, aber im Bereich über
200 km/h scheinen einige PS zu schwächeln. Habe extra die Tachovoreilung gecheckt, bei 240 km/h
nach Tacho liegen 220 km/h nach GPS an, ist also die gleiche Voreilung wie bei der MTS 950.
Die 1200er Multistrada kam trotz mehrer Anläufe auf freier Bahn nur knapp über 250 km/h, die 950er ging
bis knapp 240 km/h. Ich denke die recht "lange" Sekundärübersetzung dürfte hier ein wenig zum
"trägen" Eindruck beitragen haben.
Bei der 950er MTS hatten die Pirelli Scortion Trail 2 ja einen ERSTKLASSIGEN Eindruck hinterlassen,
top Haftung und absolut Neutral beim im Kurvenverhalten bis zur Reifenkante, aber bei der MTS 1200,
obwohl die Reifen auf den Normfelgen (die Felgenbreite für die sie konstruiert werden) montiert sind,
habe ich Mühe die letzten Winkelgrade bis zur Reifenkante zu erreichen. Beim Fotohalt sehe ich
dann auch warum. Während der Reifen hinten schon auf Kante ist,

Bild

hat der Reifen noch vorne noch richtig viel "Reserve".

Bild

So einen großen Unterschied habe ich noch nie gehabt/gesehen. Aber mit ein wenig Übung erreiche
ich auch mit der Multistrada 1200 mein gewohntes Tempo in meinen Testkurven.
Auch die 1200er läuft mit den montierten Koffern bis zum Topspeed ruhig, aber dafür muss man den
Lenker ganz locker führen.
Was ich bei der MTS 1200 aber noch mehr vermisse wie bei der 950er ist der Blipper (Schaltassi Pro).
Bei einem Motorrad was man im 2.-3. Gang durch Ortschaften bewegt werden will, oder bei dem man
auch bei 150-200 km/h runter schalten muss wäre so eine Schalthilfe ganz angenehm. Besonders weil
Ducati die Technik dazu ja im Haus hat, bin ich doch einen erstklassig funktionierenden Blipper vor
2 Jahren schon in einer Panigale gefahren.
Mit der Multistrada 1200 hat eine interessante Alternative im Markt der "SUV-Motorräder", nur das mir
im Vergleich zu meiner im letzten Jahr gefahrenen S 1000 XR ganz klar Leistung fehlt. Auch der fehlende
Schaltassi Pro bei einem Moped das so viel geschaltet werden will geht eigentlich gar nicht.
Bin schon gespannt, eine 1260er Multistrada ist scheinbar schon im anrollen für das nächste Jahr,
die soll den Blipper dann ja haben.
Ich verstehe aber auch die Leute die die Multistrada 950 als die "rundere" Multi empfinden, da sie
das angenehmere Fahrverhalten, den weicheren Motorlauf und über die besser passende Übersetzung
verfügt und natürlich auch viel günstiger ist.
Hier habe ich die Bilder von meiner Test Multistrada 1200:
http://www.bmw-motorrad-bilder.de/mb/thumbnails.php?album=189
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Re: Ducati Multistrada 1200 - Fahrbericht

Beitragvon gstrecker » 26.10.2017, 06:35

Hi, das mit der zu langen Übersetzung kann ich als ehemaliger Besitzer bestätigen. Das ist im Grunde die erste Massnahme die man bei der 12er macht = kleineres Ritzel oder grösseres Kettenrad.

Was mir aufgefallen ist bei probefahrten mit anderen 12er das die Motoren sehr unterschiedlich von der Leistung waren. Meine war ausgesprochen gut und ab 6000 umin ging da richtig die Luzie ab. Dagegen bin ich bei Ducatiforyou auf den HHR mit einer PP gefahren = das teil war so lahm das ging gar nicht. Auch das Leistungsloch bei ca. 5500 umin ist sehr unterschiedlich ausgepräg lt. Berichten von anderen Multi Fahrern.

Auch die langen Schaltwege nerven. Ich hatte mir dann einen Schaltautomaten von Healtech verbaut und von CNC andere Schalthebel und Fußbremshebel. Dann war es auch besser.

Mit diesen Motor hat sich Ducati nicht mit Ruhm bekleckert und bringt ja relativ schnell einen Nachfolger nächstes Jahr.

Ab nächsten Jahr fahre ich wieder BMW da in meinen Augen Ducati noch viel grössere Probleme hat und viele Kunden sehr verärgert

http://multistrada.eu/index.php?topic=9957.0
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Re: Ducati Multistrada 1200 - Fahrbericht

Beitragvon phoenix » 27.10.2017, 14:41

Ich finde das Moped echt Klasse, bin aber nach der Probefahrt doch eher ein 4-Zyl. Fahrer.
Was mich aber echt gestört hat war zum einen das Geruckel in der Stadt (2015) und der saumäßig teure Desmo-Service, damals noch alle 24.000 km. Ein Kollege von mir lag mit einem Satz Reifen bei knapp 2.000 €. Die haben doch ne Macke!
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