Ein paar Fragen nach zwei Jahren S1R

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Ein paar Fragen nach zwei Jahren S1R

Beitragvon Ecki75 » 22.06.2023, 16:06

Hallöschen zusammen,

als Umsteiger nach 25 Jahren Enduro auf die S1R habe ich doch mal ein paar Fragen an Euch, die sich mir auch nach zwei Jahren nicht erschlossen haben :)

1. Fahrbare Geschwindigkeit
Was traut Ihr euch für längere Abschnitte zu? Ich bin 1,75m, 80kg und Lederklamotte, finde aber keine Sitzposition die mich soweit aus dem Wind bringt, dass ich länger als 2 Minuten mal über 180 fahren wollte. Es fängt immer an zu rupfen und zu schaukeln.
Eigentlich wird es ab 140 ungemütlich.

2. Schaltautomat oder kuppeln?
Der Schaltautomat hat mich ein paar mal echt nerven gekostet - funktioniert ja zu 90% wirklich gut aber zwei Mal hat es so geknallt, dass ich absteigen wollte und weinen ... das hat sich nicht gut angehört. In den unteren Gängen meiner Meinung nach häufiger als in den oberen. Aus Angst mein Getriebe zu Altmetall zu machen kuppel ich fast alles selbst. Habt Ihr ähnliche Erfahrungen? Oder Tipps um das zu vermeiden? Klar, am Gas bleiben, beherzt schalten - nicht zu zaghaft, nicht zu lange ...

3. Längsrinnen
Wie verhaltet Ihr euch bei ausgebessertem Asphalt in Fahrtrichtung? Ich habe das Gefühl das Moped krallt sich da richtig rein und bin mir nicht sicher, wann sie komplett ausbricht. Schon mal jemand schlechte Erfahrungen gemacht oder bin ich zu ängstlich und das ist entspannt? Fahrwerk steht auf Road.

4. Und jetzt werden hier die Profis lachen: Kurvenlage und Reifendruck :)
Das ist jetzt wahrscheinlich eine Frage, die nicht so leicht und in zwei Sätzen zu beantworten ist, aber vielleicht hat ja jemand einen Tipp:
Auf meinem neuen Hinterreifen habe ich die äußersten Angstnoppen noch drauf und die eins weiter innen haben sich auch recht lange gehalten ;) Wo sind die Grenzen? Wie komme ich an die Grenze ran ohne Verkleidung im Wert von 1000 Euro zu schrotten? Wieviel macht der Reifen mit und ab wann rutscht er ab? Mal von gutem Asphalt, kein Splitt und Dreck und warmen Temperaturen ausgegangen.
Ich hab teilweise das Gefühl, dass der Vorderreifen leicht "schlingert" obwohl ich stabil bin, Lenker fest aber nicht krampfhaft, drücken nicht ziehen, ....
Vor kurzem habe ich gelesen, dass weniger Reifendruck besser ist um Kurvenlage zu üben - macht ja auch Sinn, größere Fläche - aber wieviel ist dann zu wenig?

5. So, und jetzt dann doch die letzte Frage aus einem anderen Bereich:
Gibt es für das gezackte Rücklicht einen Umbau? Hab mir die Finger wundgesucht aber nix gefunden. Ich finde das viel zu verspielt.

Ich danke Euch schon mal für Eure Mühe!
Sonnige Grüße aus Würzburg
Ecki
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Re: Ein paar Fragen nach zwei Jahren S1R

Beitragvon herbyei » 22.06.2023, 17:05

Ecki75 hat geschrieben:als Umsteiger nach 25 Jahren Enduro auf die S1R habe ich doch mal ein paar Fragen an Euch, die sich mir auch nach zwei Jahren nicht erschlossen haben :)

2. Schaltautomat oder kuppeln?
Der Schaltautomat hat mich ein paar mal echt nerven gekostet - funktioniert ja zu 90% wirklich gut aber zwei Mal hat es so geknallt, dass ich absteigen wollte und weinen ... das hat sich nicht gut angehört. In den unteren Gängen meiner Meinung nach häufiger als in den oberen. Aus Angst mein Getriebe zu Altmetall zu machen kuppel ich fast alles selbst. Habt Ihr ähnliche Erfahrungen? Oder Tipps um das zu vermeiden? Klar, am Gas bleiben, beherzt schalten - nicht zu zaghaft, nicht zu lange ...



Wer ein echter Enduro-Fahrer ist, der weis auch ohne Kupplung zu schalten und hat die passende Gashandunterstützung dazu. Damit kannst Du gerade beim raufschalten mit Schaltassistent das ganze humaner gestalten.
In erster Linie solltest aber mal die Adaptionswerte zurücksetzen und den Schaltassistent neu anlernen und ein schalten bei niederen Drehzahlen meiden.
.
Viele Grüße Herb

Eine Breze ist eine Breze und kein 8-Brötchen.
herbyei
 
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Re: Ein paar Fragen nach zwei Jahren S1R

Beitragvon ChristianGAP » 22.06.2023, 19:56

Servus Ecki,

Ich Versuche das ganze mal für Dich zusammenzufassen...
Fahre selbst ne 2015er S1000R und auf der Rennstrecke ne R6

1. Geschwindigkeit bis circa +-265 km/h Tacho sind möglich (da Regelt sie aber schon ab) , aber schön ist anders. Aber tausendmal besser, als auf der KTM oder Streefighter. Wichtig bei allen Naked-Bikes..Du darfst dich am Lenker nicht festkrallen. Um so lockere du ihn hältst (2 rohe Bananen) um so weniger Lenkerschaukeln hast Du. Bei hohen Geschwindigkeiten ordentlich Druck auf die Rasten und Arsch von der Sitzbank...Besorg Dir die kurze Wunderlichscheibe (Kompromiss aus Optik und Funktion). Ein richtig guter Helm, der gut im Wind liegt ist wichtig.
Meine normale Autobahngeschwindigkeit sind gemütliche 160.

2.Der Schaltautomat funktioniert bei höheren Drehzahlen mit ein wenig Nachdruck wunderbar. Was er nicht mag ist, kaum Drehzahl, besonders zwischen 1. und 2. Gang. Da fühlt sich Kuppeln einfach gesünder an.

3.Längsrillen wenn möglich meiden, oder in steilem Winkel anfahren...Kommt immer auf die Rillen an...da gibt es keine Pauschale Antwort

4.Wenn alles passt, kannst Du problemlos den Reifen hinten und vorne auf Kante fahren, besonders, wenn man die Karre in jede Kurve Supertoto-Mäßig drückt, was aber nicht im Sinne des Erfinders ist. Ist natürlich auch bei normalen Fahrstil machbar, aber dann ist es schon am Rande, was Du im Straßenverkehr machen solltest..Du willst den Reifen garnicht auf Kante bewegen, da Du dann keine Reserven mehr hast. Mach ein ordentliches Schräglagentrainig, da wird das gut näher gebracht.

5. Keine Ahnung?
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Re: Ein paar Fragen nach zwei Jahren S1R

Beitragvon Kajo » 22.06.2023, 21:52

Fahre ebenfalls seit der Saison 2015 bis 2017 und 2018 bis diese Saison noch jeweils eine S 1000 R.

Mit der Maschine bin ich zu 99 % auf Landstraßen unterwegs und nur hier und da mal in "Zeitnot" auf der BAB mit mehr als 200 km/h. Spaß macht das mir nicht.

Der Schaltautomat funktioniert ohne Probleme.

Längsrillen spurt man hier und da schon mal, stört mich aber nicht wirklich.

Mach Dich wegen der "Randnutzung" des Reifens keine Sorgen und fahre so wie es Dir gefällt. Ein zusätzliches Training ist immer zu empfehlen und hilft auch im "normalen Straßenbetrieb". Luftdruck ist bei mir vorn 2,5 und hinten 2,9 und wird vor jeder Fahrt nach dem 1. und 15. eines Monats kontrolliert. Aktuell habe ich den M 9 RR drauf und werde auch beim nächsten Mal wieder den Metzeler aufziehen lassen. Vorher hatte ich den S 21 und den S 22 in der Nutzung.

Letztlich geht meine S 1000 R jetzt aber zum Ende der Saison wieder weg und es folgt ihr wieder ein Boxer ( R 1250 R).

Gruß Kajo
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Re: Ein paar Fragen nach zwei Jahren S1R

Beitragvon Nemo78 » 23.06.2023, 10:09

Auf der R macht es ab 140 keinen Spaß, dafür ist sie ja auch nicht gedacht..schaltassi nutze ich nur bei ein Gang hoch/ runter ( überspringe oft Gänge), man muss aber schon etwas dabei sein,hahn zu drehen und versuchen hoch zu schalten möchte er nicht.
Spurrillen hängen vom Reifen ab,der s20 gerade bei Kälte extrem, der s22 jetzt gar kein thema mehr weiter...thema angststreifen ist mir egal,fahr nur Landstraße und da hat son rest noch als Reserve, viele lachen auch da meine knieschleifer noch jungfräulich sind aber da steh ich drüber ( hanging off usw hat nix auf der Landstraße zu suchen und mein Fahrlehrer hat damals gedroht wer knie vom Tank nimmt bekommt sie mit spanngurte fest gehalten:-) )
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Re: Ein paar Fragen nach zwei Jahren S1R

Beitragvon iuaj7 » 23.06.2023, 19:43

Mit der Puig Sportscheibe geht es bei höheren Geschwindigkeiten besser als mit dem BMW-Windschild. Fast so wie die E4-BMW-Scheibe
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Re: Ein paar Fragen nach zwei Jahren S1R

Beitragvon Ecki75 » 23.06.2023, 21:15

Super, Euch allen ganz lieben dank ... komplett konstruktive und tolle Tipps und gar kein Schmäh :)

Liebe Grüße
Ecki
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Re: Ein paar Fragen nach zwei Jahren S1R

Beitragvon FrankenMichl » 29.06.2023, 16:47

Fahre selber die Euro 3/K47 aus 2016 mittlerweile über 40.000km.

Zu 2)
Deine Eindrücke sind nachvollziehbar. Hier können die Jungs von RS2e helfen.

Zu 3) und 4)
Bei den beschriebenen Situationen spielen viele Faktoren, auch subjektive, eine Rolle. Reifenkontur/-alter/-druck, Sitz-/Körperposition, evtl auch die Federvorspannung v/h. "Zu ängstlich" passt da mMn nicht, aber die ggf vorhandene "mentale Blockade" spielt auch immer mit rein.
Das bereits im Thread erwähnte Fahrsicherheitstraining kann bei sowas Wunder wirken - am besten ein paar Mal wiederholt und sportlich angehaucht mit gescheiten Instruktoren.
Je nach Region sind diese aber auch mal besser, mal schlechter.
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