Hinterrad mit dem Laser ausrichten

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Re: Hinterrad mit dem Laser ausrichten

Beitragvon R-Techi » 14.07.2018, 19:11

oberflaeche.com hat geschrieben:Ich vertraue darauf, dass BMW in der Lage ist, die Schwingenachse im Rahmen präzise zu bohren. Das Endstück der Schwinge, also die Aufnahme für die Kettenspanner und die Radachse sind allerdings geschweißt und als Langloch ausgeführt. Hier ist keine allzu große Präzision nötig. Ich würde daher nicht ausschließen, dass das Hinterrad nach dem Einstellen mit dem Meßschieber zumindest schief sein kann.
L.G.
Frank


Dagegen spricht, dass die Kettenlinie sauber passt, wenn mittels Meßschieber eingestellt ist.
Dagegen spricht auch, dass die BMW-Werks-Ingenieure bei Fahrwerksproblemen sehr penibel mit
Meßschieber die Hinterachse GLEICH ausrichten, bevor weiter gesucht wird.

Ferner wird hier im Forum immer wieder von Spurversatz gesprochen, meinen Wert habe ich selbst ermittelt und mitgeteilt.
Wäre schön, wenn andere hier auch ihre Werte posten würden, sofern diese bekannt sind.
Meine Nachfrage hier im Forum vor einiger Zeit, ob jemand etwas offizielles hat, wurde nicht beantwortet.
Es sollte doch jemanden hier geben, der Einblick bei BMW hat oder selbst BMW vermessen kann.
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Re: Hinterrad mit dem Laser ausrichten

Beitragvon RRwolli » 14.07.2018, 19:13

ich fahre seit 56000 Kilometern immer nach der gleichen Zehnteleinstellung der Sechskantschrauben der Kettenspanner. Mopped zieht weder nach Links oder Rechts und wenn ich mal Freihändig fahre rollt meine RR auch geradeaus ohne mich zu verrenken. Der zweite Kettensatz (DID ZVMX)ist nach 27000 Kilometern gewechselt worden. Der erste vorsorglich nach 17000. Beim dritten sind noch keine Verschleißspuren zu erkennen. Also kann die Methode die ich seit 15 Jahren bei mehreren Moppeds praktiziere nicht so verkehrt sein.

Gruß
Wolfgang
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Re: Hinterrad mit dem Laser ausrichten

Beitragvon oberflaeche.com » 14.07.2018, 19:22

R-Techi hat geschrieben:
oberflaeche.com hat geschrieben:
Mhhh, die Kettenflucht scheint noch zu passen.
Ist das belegt mit dem Spurversatz?


Du kannst doch mit deiner Vorrichtung nun prima den Spurversatz messen.
Beide Kettenspanner mit Messschieber auf das GLEICHE Maß einstellen und Rechts / Links am Vorderrad messen.
Musst natürlich darauf achten, dass nun das Hinterrad parallel zum Vorderrad steht. Dazu kannst du am Vorderrad
eine Alu-Schiene (Wasserwaage) anlegen: der Laser muss auf jeder Seite parallel zum Vorderrad verlaufen.
Unterschiedliche Abstände Links und Rechts ergeben nun den Spurversatz (Spurversatz = Hälfte der Differenz).

Bei mir S1000R 2016 beträgt der Spurversatz Vorderrad zum Hinterrad 3 mm nach Links.
Das würde auch deine Einstellung am Kettenspanner Links 1,1 mm mehr erklären (Hinterrad schräg nach Links).


Sorry, die letzten beiden Sätze sind mir jetzt nicht ganz klar. Steht dein Hinterrad nach rechts oder nach links raus?

L.G.
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Re: Hinterrad mit dem Laser ausrichten

Beitragvon R-Techi » 14.07.2018, 19:46

Nehmen wir das Hinterrad (Mitte) als Bezug!
Meine Vorderrad-Mitte steht gegenüber der Hinterrad-Mitte 3 mm weiter Links (beide Kettenspanner GLEICH eingestellt).

Da du Links deinen Kettenspanner 1,1 mm weiter hinten hast, steht bei der aktuellen Einstellung das Hinterrad in der Hinterradschwinge leicht schräg nach Links.
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Re: Hinterrad mit dem Laser ausrichten

Beitragvon oberflaeche.com » 14.07.2018, 20:00

R-Techi hat geschrieben:Nehmen wir das Hinterrad (Mitte) als Bezug!
Meine Vorderrad-Mitte steht gegenüber der Hinterrad-Mitte 3 mm weiter Links (beide Kettenspanner GLEICH eingestellt).

Da du Links deinen Kettenspanner 1,1 mm weiter hinten hast, steht bei der aktuellen Einstellung das Hinterrad in der Hinterradschwinge leicht schräg nach Links.


Ok, verstanden.
Also steht dein Hinterrad 3 mm nach rechts versetzt.
Wie hast du das gemessen?
Wenn das so wäre, hätte mein Hinterrad vor dem Verstellen 5 mm nach rechts versetzt gestanden.
Du darfst gerne mal anrufen.
L.G.
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Re: Hinterrad mit dem Laser ausrichten

Beitragvon agentsmith1612 » 14.07.2018, 20:20

R-Techi hat geschrieben:Meßschieber die Hinterachse GLEICH ausrichten, bevor weiter gesucht wird.


Mit einem Messchieber hat man das Problem, dass es relativ schwer ist auf beiden Seiten immer exakt die gleichen Referenzpunkte zu finden. Zumal links die Mutter ist und rechts der Auspuff. Habs selber mit einem kleinen und einem großen Messschieber probiert perfekt ist alles nicht und ich habe 2 Stunden damit verbracht. Dazu kommt auch noch, sobald man die Mutter anzieht ändert sich wieder alles vor allem auf der linken Seite.
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Re: Hinterrad mit dem Laser ausrichten

Beitragvon R-Techi » 14.07.2018, 20:28

Habe mir meine Mess-Vorrichtung selbst gebaut.

Aus einer Alu-Richtlatte habe ich zwei je ca. 60 cm lange Stücke geschnitten, die sich gegeneinander per
Gummiband sauber an den Hinterreifen anlegen.
(Ja ja ich weiß, am Felgenhorn wäre ganz präzise, hat bei mir aber keine anderen Werte ergeben)
Jedes Stück mit einem Linienlaser ausgestattet und schon kann man für den Hausgebrauch messen.
Laser sind beide auf Genauigkeit überprüft und OK.
Vorne kann man dann aufs Felgenhorn messen.
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Re: Hinterrad mit dem Laser ausrichten

Beitragvon R-Techi » 14.07.2018, 20:32

agentsmith1612 hat geschrieben:
Mit einem Messchieber hat man das Problem, dass es relativ schwer ist auf beiden Seiten immer exakt die gleichen Referenzpunkte zu finden. Zumal links die Mutter ist und rechts der Auspuff. Habs selber mit einem kleinen und einem großen Messschieber probiert perfekt ist alles nicht und ich habe 2 Stunden damit verbracht. Dazu kommt auch noch, sobald man die Mutter anzieht ändert sich wieder alles vor allem auf der linken Seite.


Herkömmliche Meßschieber funktionieren nicht (nicht gut).
Man benötigt einen Innen-Meßschieber mit schmalen langen Schenkeln (ab ca. 100,- EUR).
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Re: Hinterrad mit dem Laser ausrichten

Beitragvon oberflaeche.com » 14.07.2018, 20:47

R-Techi hat geschrieben:Habe mir meine Mess-Vorrichtung selbst gebaut.

Aus einer Alu-Richtlatte habe ich zwei je ca. 60 cm lange Stücke geschnitten, die sich gegeneinander per
Gummiband sauber an den Hinterreifen anlegen.
(Ja ja ich weiß, am Felgenhorn wäre ganz präzise, hat bei mir aber keine anderen Werte ergeben)
Jedes Stück mit einem Linienlaser ausgestattet und schon kann man für den Hausgebrauch messen.
Laser sind beide auf Genauigkeit überprüft und OK.
Vorne kann man dann aufs Felgenhorn messen.


@R-Techi: Im Prinzip hast du genauso gemessen wie ich. Das klingt ok und bedeutet, dass deine Punkte bei der Messung um 3 mm nach rechts versetzt gestanden haben.
Ich werde die Parallelität von Hinter- und Schwingenachse prüfen – nur um sicher zu sein.
Wenn ich einen runden Punktlaser (Laserpointer) jeweils in Schwingen- und Hinterradachse stecke, und diesen rotieren lasse, dann müssten die Kreismitten mit zunehmender Distanz ihren Abstand zueinander ändern, wenn die Achsen nicht parallel stehen…
Erst wenn das der Fall sein sollte, ziehe ich einen Spurversatz in Betracht. scratch
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Re: Hinterrad mit dem Laser ausrichten

Beitragvon R-Techi » 14.07.2018, 20:49

oberflaeche.com hat geschrieben:
Wenn das so wäre, hätte mein Hinterrad vor dem Verstellen 5 mm nach rechts versetzt gestanden.


Du hast dein Motorrad jeweils mit den Vorderrad und dem Hinterrad mittig auf der Bühne ausgerichtet.
Nehmen wir an, dass ein Spurversatz besteht.
Dann hast du das Motorrad leicht schräg auf der Bühne und die Lenkung ist ganz minimal eingeschlagen.
Da kommen dann mal schnell 5 mm zusammen.

Nimm das Hinterrad als Bezug und stell die Lenkung so ein, dass das Vorderrad PARALLEL zum Hinterrad ist.
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Re: Hinterrad mit dem Laser ausrichten

Beitragvon oberflaeche.com » 14.07.2018, 20:58

Montag kommen die Laser, dann gucke ich nochmal...
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Re: Hinterrad mit dem Laser ausrichten

Beitragvon oberflaeche.com » 15.07.2018, 15:22

@R-Techi:
Das mit dem Kettenfluchtlaser ist so eine Sache:
Da steckt eine absolut billige Laserdiode drin. Für die paar € bekommt man keine Präzision.
Der Strahl hat eine hohe Divergenz. Er läuft also sehr schnell auseinander.
Aus einem kleinen Punkt ist schon nach relativ geringer Distanz ein etwas größerer Fleck geworden. Noch dazu ist dieser unscharf. Er folgt im Idealfall einer Verteilung nach Gauß. In der Praxis aber nicht.
Für das Auge ist also die Kontur des roten Punktes auch noch unscharf.

Außerdem verlässt bei den wenigsten Kettenfluchtlasern das Laserlicht den Kettenfluchtlaser parallel zur Auflagefläche. Das heißt, der Strahl steigt mit zunehmender Entfernung an oder fällt ab. Das ist bei meinem Laser auch der Fall. Die Höhe des Strahles am Austritt ist 28 mm. (mit Wasserwaage) Nach einer Strecke von 1,8 m ist der rote Punkt nur noch knapp 25 mm hoch.
Er fällt also über eine Distanz von 1,8 m um 3 mm ab. Das macht über eine Strecke von 0,6 m (das ist die Distanz vom Kettenrad zum Ritzel) immerhin noch einen Millimeter.

Ich habe an der Unterseite des Kettenlasers ein bisschen schleifen müssen, bis der Strahl halbwegs parallel zum Untergrund stand. Dafür braucht man eigentlich eine Richtplatte. Am besten eine schwere, dicke, lange aus Stein. Die hatte ich leider nicht.
Nach dem Schleifen steht der Strahl aber halbwegs parallel zum Untergrund.

Kette und Kettenradbreite
Wenn ich die Dicke meines originalen Kettenritzels und die des Kettenrades messe, so sind diese 7,1 mm dick. Der Abstand meiner inneren Kettenlaschen beträgt 8,1 mm. Die Kette lässt sich also seitlich auf Ritzel und Kettenrad um einen Millimeter verschieben.

Bild

Man sollte also vor dem Ausrichten des Hinterrades mit dem Kettenfluchtlaser die Kette vorne und hinten gegen Kettenritzel und Kettenrad drücken. Erst dann steht die Kette zu beiden im gleichen Anstand.

Ich habe jetzt mal ein paar Fotos gemacht:

Bild

Der Laserpunkt steht am Ritzel ziemlich mittig auf der inneren Lasche.

Bild

Am Kettenrad steht der Laserpunkt am vorderen Rand der inneren Lasche.
Der Strahl fällt aber immer noch ganz leicht ab. Und zwar um einen knappen Millimeter auf 65 cm.
Wenn ich das berücksichtige ist die Kette demnach gut ausgerichtet.
Wenn Du aber Recht hast, dann müsste mein Hinterrad jetzt nach links zeigen und der Laserpunkt zum Ritzel hin nach außen wandern.

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Re: Hinterrad mit dem Laser ausrichten

Beitragvon R-Techi » 15.07.2018, 15:44

@ oberflaeche.com:

Versteh mich bitte nicht falsch. Ich wollte helfen und dir die Informationen liefern, die mir bekannt sind.
Du hast dir mit diesem Thema echt viel Arbeit gemacht und ich denke, dass wir alle ein paar weitere Antworten bekommen.

Die Idee mit den runden Punktlasern ist echt klasse, da bin ich echt mal auf die Ergebnisse gespannt.

Gruß
Jürgen
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Re: Hinterrad mit dem Laser ausrichten

Beitragvon R-Techi » 15.07.2018, 17:19

Habe gerade nochmals meinen Profi Laser C.A.T geprüft.
Dazu habe ich den Laser auf eine Alu-Richtlatte gestellt und die Laser Höhe gemessen:
direkt am Austritt = 4,5 mm / nach 200 cm = 4,5 mm / mehrmals dazwischen auch jeweils = 4,5 mm
Mein Laser ist für den Zweck Ok (wurde auch nicht nachgearbeitet).

Wenn du schon die Ritzelabdeckung entfernt hast und Ritzel und Kettenblatt die gleiche Stärke habe, kannst du doch direkt
seitlich auf beide Teile messen. Dann spielt das Spiel der Kette keine Rolle bei der Messung.
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Re: Hinterrad mit dem Laser ausrichten

Beitragvon Meister Lampe » 15.07.2018, 19:22

RRwolli hat geschrieben:ich fahre seit 56000 Kilometern immer nach der gleichen Zehnteleinstellung der Sechskantschrauben der Kettenspanner. Mopped zieht weder nach Links oder Rechts und wenn ich mal Freihändig fahre rollt meine RR auch geradeaus ohne mich zu verrenken. Der zweite Kettensatz (DID ZVMX)ist nach 27000 Kilometern gewechselt worden. Der erste vorsorglich nach 17000. Beim dritten sind noch keine Verschleißspuren zu erkennen. Also kann die Methode die ich seit 15 Jahren bei mehreren Moppeds praktiziere nicht so verkehrt sein.

Gruß
Wolfgang


Genau so und nicht anders ... ThumbUP
machen wir es seit 41 Jahren in der Werkstatt und beim durchdrehen gucken das die Kette mittig auf dem Ritzel/Kettenblatt läuft ... winkG

Gruß Uwe Bild
Achtung !!! " Neuer Schutzengel gesucht , meiner ist nervlich am Ende " ...


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