von Bodo2009 » 26.07.2016, 11:07
In Sachen Nachrüstschalldämpfer ab 2017 bin ich eher zurückhaltend.
Nicht umsonst bekommt die neue S1R diesen hässlichen Auspuff der XR und die MIVV für die XR gelten nur für Euro 3 Modelle.
Euro 4: Fakten 2016
Durch die Verordnung (EU) Nr. 134/2014 vom 16. Dezember 2013 über „Anforderungen an die Umweltverträglichkeit und die der Antriebseinheit“ wurde die verbindliche zeitnahe Anwendung der UNECE-R41.04 einschließlich ihrer Grenzwerte und Klasseneinteilung von Motorrädern festgelegt. Demnach müssen neue Motorradtypen ab dem 1. Januar 2016 folgende neue Anforderungen erfüllen:
1. „Additional Sound Emission Provisions“ im Geschwindigkeitsbereich von 20 bis 80 km/h – in diesem Bereich müssen die Bikes also noch leiser werden.
2. Einhalten der Geräuschanforderungen in allen anwählbaren Betriebsarten – in jedem wählbaren Modus müssen die Werte eingehalten werden.
3. Verbot der Testzykluserkennung – das macht softwarebeeinflusste Klappensysteme komplizierter.
4. Manipulationserschwerende Maßnahmen – so wird etwa das Entfernen von dB-Killern künftig erschwert und
5. Kennzeichnung der Geräuschwerte am Motorrad zur Überprüfung der Geräuschemissionen, was der Polizei die Kontrollen erleichtert.
Zusätzlich sind die verminderten Geräuschgrenzwerte der UNECE-R 41.04 einzuhalten. Diese Euro 4-Werte stellen gegenüber den bisherigen Grenzwerten je nach Fahrzeugklasse eine Reduzierung um zirka 2 bis 3 dB(A) dar.
Bestimmungen zu Geräuschemissionen (Additional Sound Emission Provisions - ASEP)
1.
Dieser Artikel gilt für Fahrzeuge der Klassen M1 und N1, die mit einem Verbrennungsmotor ausgestattet sind, der mit einer Erstausrüster-Schalldämpferanlage oder mit einer Austauschschalldämpferanlage, die für solche Fahrzeuge bestimmt ist, nach Anhang IX ausgerüstet ist.
2.
Die Fahrzeuge und die Austauschschalldämpferanlagen müssen die Anforderungen des Anhangs VII erfüllen.
3.
Fahrzeuge und Austauschschalldämpferanlagen gelten in Bezug auf die Anforderungen des Anhangs VII ohne weitere Prüfungen als vorschriftsgemäß, wenn der Hersteller der Genehmigungsbehörde technische Unterlagen vorlegt, die belegen, dass die Differenz zwischen der Höchstdrehzahl und der Mindestdrehzahl des Motors an der Linie BB' gemäß Abbildung 1 der Anlage zu Anhang II bei jeder Prüfbedingung innerhalb des in Anhang VII Abschnitt 2.3. definierten ASEP-Regelbereichs in Bezug auf die in Anhang II festgelegten Bedingungen einen Wert von 0,15 × S nicht überschreitet.
4.
Die Geräuschemissionen des Fahrzeugs oder der Austauschschalldämpferanlage unter typischen Straßenfahrbedingungen, die sich von den im Rahmen der Typgenehmigungsprüfung gemäß Anhang II und Anhang VII berücksichtigten Bedingungen unterscheiden, dürfen nicht wesentlich vom Prüfergebnis abweichen.
5.
Der Hersteller darf keine mechanischen, elektrischen, thermischen oder sonstwie gearteten Vorrichtungen oder Verfahren, die bei typischen Fahrbedingungen auf der Straße nicht eingesetzt werden können, ausschließlich zu dem Zweck vorsätzlich ändern, anpassen oder einführen, dass die Anforderungen an die Geräuschemissionen im Sinne dieser Verordnung erfüllt werden.
6.
Seinem Antrag auf Typgenehmigung fügt der Hersteller eine nach dem Muster in der Anlage zu Anhang VII verfasste Erklärung bei, die besagt, dass der zu genehmigende Fahrzeugtyp bzw. die zu genehmigende Austauschschalldämpferanlage die Anforderungen dieses Artikels erfüllt.
7.
Die Absätze 1 bis 6 gelten nicht für Fahrzeuge der Klasse N1, wenn eine der, wenn eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist:
a)
das Hubvolumen ist nicht größer als 660 cm3 und das unter Verwendung der technisch zulässigen Gesamtmasse des Fahrzeugs in beladenem Zustand berechnete Leistungs-Masse-Verhältnis ist nicht größer als 35;
b)
die Nutzlast beträgt mindestens 850 kg und das unter Verwendung der technisch zulässigen Gesamtmasse des Fahrzeugs in beladenem Zustand berechnete Leistungs-Masse-Verhältnis ist nicht größer als 40.