Vorderrad dreht schwer / stoppt schnell

[Kowalski]

Hallo Leute,

Ich habe eine HP4 BJ2013 und folgendes Problem: Wenn ich das Vorderrad im aufgebockten Zustand mit der Hand drehen stoppt es relativ schnell im kalten Zustand, so ca. nach einer 3/4 Umdrehung. Das kommt mir etwas schnell vor, sollte das Rad nicht weiter freier drehen oder ist das normal?

Was ich schon gemacht habe:

- rechten Bremssattel erneuert, wenn ich den ab hatte drehte das Rad freier. Hat aber nicht extrem viel gebracht obwohl es leicht besser geworden ist. Beim Fahren war die rechte Scheibe auch deutlich wärmer als die linke
- Bremsflüssigkeit ist neu
- Bremsbeläge sind neu
- Radlager sind neu

Bei angebauten Sätteln dreht das Rad relativ lange also schließe ich Radlager aus. Seit dem erneuern des rechten Sattels konnte ich noch keine ausgiebige Probefahrt machen wegen schlechtem Wetter. Bei einer kurzen Testfahrt wurde die rechte Scheibe aber nicht mehr wärmer als die Linke.
Dennoch dreht das Rad im aufgebockten Zustand nur ne 3/4 Umdrehung.

Habt ihr noch Tipps oder mache ich mir zu viele Gedanken? Eventuell kann ja ein anderer HP4 Besitzer mal testen wie frei sein Rad läuft mit angebauten Sätteln. Schon mal danke im Voraus!

[CAJ]

Wirklich lange dreht das Rad nicht mit montierten Sättel. Müsste selbst mal bei mir schauen um genauers zu sagen.
Was dir noch bleibt ist die Bremssättel zu überholen. Dichtungen neu und Kolben reinigern. Die Dichtungen sind so gestaltet, dass wenn du die Bremse los lässt, der Kolben wieder ein Stück weit zurück gezogen wird. Sind die O-Ringe durch bleiben die Bremsbeläge an der Scheibe drann und du hast eine erhöhte Reibung.
Oder einer deiner Scheiben hat ein leichten Schlag.

[Kowalski]

Das mit den hängenden Kolben hatte ich auch schon vermutet, deswegen hatte ich den rechten Sattel schon erneuert weil dieser auch schon Schleifspuren von der Bremsscheibe hatte (vom Vorbesitzer). Den linken Sattel habe ich noch nicht überholt weil ich nur beim rechten Sattel Probleme vermutet hatte. Die Bremsscheiben sind wohl auch damals neu gekommen.

Ich werde nochmal ne ausgiebige Runde Fahren wenn das Wetter passt und die Temperaturen der Scheiben beobachten. Dann eventuell den linken Sattel überholen und noch neue Scheiben montieren.

Wobei ich auch vermehrt in anderen Foren lese, dass die Brembo M4 Sättel im kalten Zustand gerne mehr schleifen und erst bei Wärme richtig lösen, vielleicht teste ich das erstmal.

[Kurvenguide]

Servus, hallo.

Moderne Radial-Zangen, insbesondere die Brembo's, sind auch in meiner Beobachtung, etwas schwergängiger als ältere axial verschraubte Festsättel oder Schwimmsättel.

Dabei ist es nicht unüblich, das bei Radial-Brembo-Zangen, bei entlasteten VR, sich dieses nur eine Umdrehung frei weiterdreht. Auch wenn man sich Mühe gibt beim Schwungholen.

Auch ist es fast normal, wenn bei diesen Zangen, eine Bremsscheibe, von 2 VR-Bremsscheiben, nach dem Fahren etwas wärmer ist.
Der Unterschied darf aber dabei NICHT so sein, das eine lauwarm ist und die Andere knall-heiß.

Auch ist es ganz wichtig, das man die Radial-Bremszangen "sepeziell" montiert, anders wie die axial verschraubten.


Bremskolben/ Klötze etwas zurückdrücken, sodass die Zange mit Spiel über die Scheibe zu stecken ist. Soweit wie gehabt.

Dann...
-Bestigungsbolzen stecken, nicht festziehen.
-Jetzt die Zange (besonders bei Brembo, haben mehr Spiel) so ausrichten, das die Scheibe möglichst mittig durch die Zange läuft.
-Bolzen handfest anziehen.
- Jetzt die Kolben, mit dem Bremshebel auf Kontakt/Druckpunkt pumpen (natürlich nur wenn die andere schon steckt oder gesichert ist).
- Jetzt Bremsdruck aufbauen und HALTEN.....dabei die Befestigungsbolzen wieder lösen, beide GLEICHZEITIG.....und dann wieder schrittweise fester anziehen.....den Bremsdruck dabei NICHT LÖSEN!
- Jetzt Bremsdruck lösen und Bolzen mit drehmoment final festziehen.

Das hat folgenden Grund.
Die Radialzangen haben etwas Spiel in ihren Befestigungsbolzen, sie können also etwas schief stehen zur Scheibe. Oder die Klötze sind etwas schief....
Hält man die Zange unter Bremsdruck und lockert die Bolzen, kann sie sich so setzen, das die Beläge wirklich parallel, gleichmäßig anliegen.....um so dann befestigt zu werden.

Kommen die Klötze nur leicht schief auf die Scheibe, treten Verspannungen auf, Klötze liegen nicht flächig auf den Kolben und Scheibe auf --> schleift, Druckpunkt schlechter, frühes Pad-Fading, VR-Vibrationen....

[Kowalski]

Danke für den Tipp!

Ich habe die Sättel nochmal komplett abgebaut und alle Reibeflächen der Beläge gereinigt und nach deiner Methode die Sättel angebaut. Ich habe den Eindruck dass das Rad jetzt noch etwas freier läuft als vorher, so ca. 1-1,5 Umdrehungen, Wobei die Sättel bei BMW dank der Passhülsen am Gabelfuß kein großes Spiel aufweisen wenn man sie aufsetzt.

[RRwolli]

Servus, hallo.

Moderne Radial-Zangen, insbesondere die Brembo's, sind auch in meiner Beobachtung, etwas schwergängiger als ältere axial verschraubte Festsättel oder Schwimmsättel.

Dabei ist es nicht unüblich, das bei Radial-Brembo-Zangen, bei entlasteten VR, sich dieses nur eine Umdrehung frei weiterdreht. Auch wenn man sich Mühe gibt beim Schwungholen.

Auch ist es fast normal, wenn bei diesen Zangen, eine Bremsscheibe, von 2 VR-Bremsscheiben, nach dem Fahren etwas wärmer ist.
Der Unterschied darf aber dabei NICHT so sein, das eine lauwarm ist und die Andere knall-heiß.

Auch ist es ganz wichtig, das man die Radial-Bremszangen "sepeziell" montiert, anders wie die axial verschraubten.


Bremskolben/ Klötze etwas zurückdrücken, sodass die Zange mit Spiel über die Scheibe zu stecken ist. Soweit wie gehabt.

Dann...
-Bestigungsbolzen stecken, nicht festziehen.
-Jetzt die Zange (besonders bei Brembo, haben mehr Spiel) so ausrichten, das die Scheibe möglichst mittig durch die Zange läuft.
-Bolzen handfest anziehen.
- Jetzt die Kolben, mit dem Bremshebel auf Kontakt/Druckpunkt pumpen (natürlich nur wenn die andere schon steckt oder gesichert ist).
- Jetzt Bremsdruck aufbauen und HALTEN.....dabei die Befestigungsbolzen wieder lösen, beide GLEICHZEITIG.....und dann wieder schrittweise fester anziehen.....den Bremsdruck dabei NICHT LÖSEN!
- Jetzt Bremsdruck lösen und Bolzen mit drehmoment final festziehen.

Das hat folgenden Grund.
Die Radialzangen haben etwas Spiel in ihren Befestigungsbolzen, sie können also etwas schief stehen zur Scheibe. Oder die Klötze sind etwas schief....
Hält man die Zange unter Bremsdruck und lockert die Bolzen, kann sie sich so setzen, das die Beläge wirklich parallel, gleichmäßig anliegen.....um so dann befestigt zu werden.

Kommen die Klötze nur leicht schief auf die Scheibe, treten Verspannungen auf, Klötze liegen nicht flächig auf den Kolben und Scheibe auf --> schleift, Druckpunkt schlechter, frühes Pad-Fading, VR-Vibrationen....

diese Vorgehensweise trifft bei Bremssätteln zu die nicht zentriert werden.

Gruß
Wolfgang

[RRwolli]

schau dir den Bremsflüssigkeitsstand an, evtl. ist etwas zuviel drin.

[herbyei]

Habt ihr noch Tipps oder mache ich mir zu viele Gedanken? Eventuell kann ja ein anderer HP4 Besitzer mal testen wie frei sein Rad läuft mit angebauten Sätteln. Schon mal danke im Voraus!

Wurden die beiden Schrauben am linken Gabelholm mal geöffnet und die Gewindebuchse der Radachse ist nicht mehr auf Anschlag und ist der rechte Gabelholm entspannt montiert?
.

[Kurvenguide]

Danke für den Tipp!

Ich habe die Sättel nochmal komplett abgebaut und alle Reibeflächen der Beläge gereinigt und nach deiner Methode die Sättel angebaut. Ich habe den Eindruck dass das Rad jetzt noch etwas freier läuft als vorher, so ca. 1-1,5 Umdrehungen, Wobei die Sättel bei BMW dank der Passhülsen am Gabelfuß kein großes Spiel aufweisen wenn man sie aufsetzt.

Hmm....die meisten anderen Mopeds haben dort keine Passhülaen.
Auch aus dem Grund, wenn sich die Bremsklötze leicht schief abfahren, das man sie so neue, verschoben, parallel aufsetzen kann.
Bei Aprilia oder den Duc's haben sie Zangen deutliches Spiel, dort kann man sie ca. 0,5mm hin & her schieben.

Aber....1 - 1 1/2 Umdrehungen sind Ok.

[Kurvenguide]

Habt ihr noch Tipps oder mache ich mir zu viele Gedanken? Eventuell kann ja ein anderer HP4 Besitzer mal testen wie frei sein Rad läuft mit angebauten Sätteln. Schon mal danke im Voraus!

Wurden die beiden Schrauben am linken Gabelholm mal geöffnet und die Gewindebuchse der Radachse ist nicht mehr auf Anschlag und ist der rechte Gabelholm entspannt montiert?
.

Ja, genau! Da würde ich als nächstes kucken wenn die Zangen eine so feste Einbauposition haben.

[Kowalski]

Habt ihr noch Tipps oder mache ich mir zu viele Gedanken? Eventuell kann ja ein anderer HP4 Besitzer mal testen wie frei sein Rad läuft mit angebauten Sätteln. Schon mal danke im Voraus!

Wurden die beiden Schrauben am linken Gabelholm mal geöffnet und die Gewindebuchse der Radachse ist nicht mehr auf Anschlag und ist der rechte Gabelholm entspannt montiert?
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Das habe ich auch schon alles probiert. Ich habe aber die Gewindebuchse nicht ganz bis Anschlag eingeschoben weil sonst die Bremsscheiben nicht ganz mittig in den Bremszangen laufen, habe die Gewindebuchse so ca 2-3mm nach außen geschoben damit das Rad minimal nach links kommt. Habe danach alles Verspannungsfrei wieder festgezogen.

Was ich noch ergänzen kann: Wenn ich das Rad stückweise per Habd drehen merke ich wie das Rad manchmal leichter und manchmal etwas schwerer dreht. Kann es dann nur noch an verzogenen Scheiben liegen? Ich kann aber keinen Schlag in den Scheiben per Auge feststellen. Müsste aber eh mit ner Messuhr geprüft werden, die habe ich leider nicht. Hatte es mit ner Erstzmethode geprüft: Kabelbinder an das Tauchrohr und das Ende was man normalerweise Abschneidet mit ca. 1mm Luft zu den Bremsscheiben gedreht und dann das Rad gedreht. Hier verringerte oder vergrößerte sich der Luftspalt nicht. Kann aber nicht sagen ob das ausreicht um zu sagen dass die Scheiben keinen nennenswerten Schlag haben.

[Stratos-Schorsch]

Das von dir beschriebene Problem hatte ich mal an der HP4 mit einem gebraucht gekauften Schmiedefelgensatz.

Wenn die Achsgewindehülse nicht bis Anschlag sitzt, stimmt mit den Radlagern etwas nicht, dann sitzen die Bremsscheiben nicht zentriert im Bremssattel!

In meinem Fall waren es nicht nach BMW Vorgabe eingesetzte Radlager, Radlager u. Simmeringe raus und neue nach BMW Vorgabe eingesetzt, und siehe da, die Felge lief wieder zentriert zwischen den Bremssätteln, Hülse wieder auf Anschlag eingesetzt.
Die Bremskolben waren gereinigt, danach lief die Felge von Hand ca. 2,5 Umdrehungen.

In der Rep-DVD steht exakt beschrieben, in welcher Reihenfolge die Radlager eingesetzt werden, es macht einen Unterschied aus.

Viel Erfolg und Gruß Jörg

[Kowalski]

Das klingt interessant, die Radlager habe ich selbst erneuert und eventuell habe ich da etwas nicht korrekt gemacht, bzw. die falsche Seite zuerst montiert. Hast du vielleicht einen Auszug aus der Rep-Anleitung von BMW? Oder kann ich die Anleitung irgendwo anders herbekommen?

[Stratos-Schorsch]

Dann sind wir ja auf der richtigen Spur

Ich habe noch eine neuwertige originale BMW-DVD zu verkaufen, falls Interesse besteht bitte per PN.

Bei BMW gibt es diese leider nicht mehr zu kaufen.

Gruß Jörg

[Stratos-Schorsch]

Das klingt interessant, die Radlager habe ich selbst erneuert

Diese wichtige Info hätte in deinen obigen Post gehört, damit kommt man schneller zum Ziel

Gruß Jörg